Kinder brauchen Zuwendung!

Wir leben in einer schnelllebigen Zeit! Uns Erwachsenen tut es ungeheuer gut, mit einem Menschen zu reden, der uns das Gefühl vermittelt, ganz Ohr zu sein. Wenn unser Gegenüber uns beim Gespräch in die Augen schaut, dann fühlen wir uns ernst genommen. Es fällt uns leicht, zu sagen, was uns wirklich auf der Seele liegt. Wir brauchen solche wohltuenden Gespräche – und unsere Kinder brauchen sie noch viel mehr.

Oasen der Aufmerksamkeit

Kinder neigen dazu, unsere ganze Aufmerksamkeit zu fordern. Sie möchten uns von dem, was sie erlebt haben, erzählen und unsere Aufmerksamkeit ganz für sich haben. Das kann im Alltag manchmal nervig sein, und natürlich müssen Kinder auch lernen, dass sie nicht immer im Mittelpunkt stehen. Umso wichtiger ist es, dass wir nach Gelegenheiten Ausschau halten, in denen wir Kindern Oasen der Aufmerksamkeit einräumen. Zeiten, in denen wir ihnen zeigen, dass wir jetzt ganz Ohr für sie sind, uns ihnen zuwenden und sie wirklich ernst nehmen. Kinder brauchen unsere Zu-Wendung, ganz physisch. Sie brauchen es, dass wir sie anschauen, vielleicht in den Arm nehmen, um ihnen zu zeigen: Jetzt bin ich ganz für dich da, jetzt hast du meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Ich möchte gerne hören, was du zu sagen hast.

Lassen wir die Gelegenheiten, um Zuwendung zu schenken, nicht verstreichen! Wie oft läuft der Fernseher während der Mahlzeiten und nimmt uns einen Teil unserer Aufmerksamkeit. Wie oft liegt das Handy auf dem Tisch und verlockt dazu, zwischendurch eine Textnachricht zu öffnen.

Staunen lernen

Ich erinnere mich noch gut an die Spaziergänge mit meinen Kindern – hier gab es einen Käfer zu entdecken, da eine Blume zu bestaunen. Ich habe an der Hand meiner Kinder das Staunen über Gottes Schöpfung wieder neu gelernt. Jeder Baum, jede Pflanze, jedes Tier, das wir sehen, kann uns zu einem Gleichnis von Gottes Zuwendung zu uns Menschen werden. An der Hand unserer Kinder können wir das ganz neu erfahren.

Wie ungeheuer groß Gottes Liebe und Zuwendung zu uns Menschen ist, dürfen wir gerade jetzt in der Weihnachtszeit erfahren. Deshalb heißt es auch in einem meiner Weihnachtslieder:

„Gott ist groß, unfassbar groß

und wurde doch so klein.

Als Kind kam er in unsre Welt,

um uns ganz nah zu sein.“

Uwe Lal ist Pädagoge und Kindermusiker. Auf seiner Website www.uwelal.de finden Sie unter „Videos“ ein Weihnachtslied über Gottes Zuwendung zum gemeinsamen Anhören, Anschauen und Lernen.

 

Sternstunde – ein besondere Mutter-Kind-Erfahrung

Wir sind mit unserer dreijährigen Tochter im Urlaub am Meer. Es ist Herbst und die Tage sind kurz. An einem Abend machen wir einen Spaziergang durch die Natur. Im Dunkeln ist unsere Tochter nicht so oft draußen, deshalb ist das Ganze ein bisschen aufregend. Dann bleibt sie stehen: „Was ist DAS denn?“, fragt sie und zeigt nach oben. Ich schaue hin und sehe einen wolkenfreien Himmel und unzählig viele Sterne. Das war mir bis dahin nicht aufgefallen. „Das sind Sterne.“ – „Und woher kommen die Sterne?“ – „Die hat Gott gemacht.“ – „Warum hat Gott die Sterne gemacht?“ Tja, warum hat Gott die Sterne gemacht? Gute Frage … „Mmh, vielleicht einfach, weil sie wunderschön aussehen und weil er uns eine Freude machen möchte?!“, ist mein Vorschlag. „Und dann liegt Gott jetzt da oben in seinem Bett und guckt die Sterne an und freut sich?!“ Ja, bestimmt … Dann stehen wir noch eine ganze Weile mit nach oben gereckten Köpfen da, bis uns die Hälse wehtun.

Sprachlos

Sie sagt nichts mehr. Meinem Kind, das ansonsten ununterbrochen plappert, hat es die Sprache verschlagen. Es staunt nur noch. Ich genieße den Moment und staune einfach mit. Und ich freue mich sehr. Darüber, dass meine Tochter ein bisschen mehr von Gottes wunderbarer Schöpfung entdeckt hat. Darüber, dass sie fasziniert ist und sich von diesen alltäglichen Dingen ganz einnehmen lässt, die für große Leute oft so selbstverständlich sind. Und darüber, dass sie mich zum Staunen „gezwungen“ hat.

Ich frage mich, warum ich (und wohl die meisten Erwachsenen) aufgehört habe, einfach mal stehenzubleiben und zu staunen. Wohl kein Mensch würde behaupten, er fände einen Sternenhimmel (und das gigantische Konstrukt des Weltalls) doof – aber wer, bitteschön, bleibt denn einfach mitten auf dem Gehweg stehen, um den Himmel anzuschauen? Dafür sind wir viel zu erwachsen. Schade, denke ich. Und nehme mir vor, mal wieder öfter zu staunen und innezuhalten. Ist natürlich praktisch, wenn man ein Kind als Alibi dabei hat.

Zeit zum Staunen

Aber ich will mir wirklich Zeit nehmen, mich von den Sternen, Wäldern, Tieren und Menschen faszinieren zu lassen – weil mich die Natur jedes Mal beeindruckt, sprachlos, ehrfürchtig und dankbar macht. Wie unglaublich gut alles zusammenpasst! Da gibt es die Bäume, die im Frühling sprießen und an heißen Sommertagen Schatten spenden, bevor im Herbst die Blätter in beeindruckenden Farben leuchten, um dann runterzufallen und für die Tiere auf dem Boden zum Schutz vor der Kälte zu werden und schließlich dort wieder zu Erde und Nährboden für ebendiesen Baum werden. Wie schlau, dass Schnee weiß ist und damit trübe Tage etwas heller erscheinen lässt. Und überhaupt, jeder Mensch in seiner ganzen Einzigartigkeit, wie er lernt und sich entwickelt, liebt und geliebt werden muss …

In den Tagen nach unserem Spaziergang malt mein Kind fast nur Sterne – dieses Erlebnis scheint sie wirklich tief beeindruckt zu haben. Und ich wünsche mir, dass auch meine „erstaunten“ Eindrücke nachhaltig sind.

Von Natascha Ahlers

Dieser Text ist zuerst in der Zeitschrift „Kleine Leute – Großer Gott“ erschienen. „Kleine Leute – Großer Gott“ ist ein Materialheft für Mitarbeitende im Kindergottesdienst.

Wie kann ich mein Vorschulkind für Zahlen und Buchstaben begeistern?

Am besten funktioniert es spielerisch, indem der „Lernstoff “ an die Interessen der Kinder angepasst wird. Vielleicht starten Sie mit den Helden aus dem TV? Oft gibt es im Merchandising der Serien und Filme einiges an Fördermaterial, wie Spiele, Bilder- oder Malbücher.

Entspannte Stifthaltung

Besonders in der ersten Klasse und im Kindergarten wird noch viel gemalt. Wichtig hierbei ist die entspannte Stifthaltung. Das Kind soll sich nicht verkrampfen, denn dadurch verliert es zum einen die Kraft in den Fingern und zum anderen schnell die Lust, da der Arm oder sogar Kopf und Nacken schmerzen. Durch das Malen am Tisch wird eine von vielen Schulsituationen geübt und darüber hinaus die Fähigkeit zur Konzentration, Genauigkeit, Hand-Auge-Koordination und Ausdauer. Kinder, die nicht gern malen, lassen sich eher motivieren, wenn es um Ihre Helden geht: Suchen sie gemeinsam am PC nach Ausmalbildern. Zu Beginn sollten Sie sich mit Ihrem Kind an den Tisch setzen. Malen Sie beide zusammen das Bild an. Wenn es fertig ist, darf Ihr Kind es aufhängen. Bald schon hat Ihr Kind kein Problem damit, ruhig am Tisch zu sitzen und ein Bild allein auszumalen. Das Gleiche gilt für Arbeitsblätter. Je nach Thema findet man jedoch kaum Vorlagen im Internet – da ist Kreativität gefragt.

Spiel-Ideen:

Heldenmemory: Sie brauchen für das Memory die Zahlen 1-5 (je nach Alter auch der Zahlenraum bis 10) auf einem Stück Pappkarton und kleine Bildchen der Helden Ihres Kindes. Sie basteln jeweils ein Pärchen mit zwei Karten; auf dem einen ist die Zahl zu sehen, auf dem anderen die entsprechende Anzahl an Figuren. Zum Beispiel: Die Zahl 3 und 3 Feuerwehrmänner. Ziel ist es, immer die passenden Paare zu finden.

Heldenlotto: Für das Spiel brauchen Sie Bilder der Helden mit deren Namen und einzelne Buchstabenkärtchen. Die Buchstabenkärtchen werden gemischt und auf dem Tisch ausgebreitet. Nacheinander suchen die Spieler sich die Buchstaben, die zu ihrem Helden passen. Sie können hierfür auch Buchstabenwürfel basteln. Somit muss der Name des Helden erwürfelt werden.

Musik-Stopp-Spiel: Falls Sie einen zusammensetzbaren Schaumstoffteppich zum Thema Zahlen und Buchstaben haben, lösen Sie die Buchstaben/Zahlen heraus und verteilen sie im Raum/im Garten. Die Kinder müssen auf einen Buchstaben springen, wenn die Musik stoppt. Sie können die Buchstaben/Zahlen auch auf ein Blatt Papier schreiben. Zu Beginn suchen die Kinder sich die Buchstaben/Zahlen selbst aus und benennen diese, wenn sie das schon können. Wenn nicht, benennen Sie diese und die Kinder sprechen Ihnen nach. Später geben Sie die Buchstaben/Zahlen vor.

Nachtisch-Spiel: Sie nehmen zu Beginn drei Gummibärchen in die Hand und schließen diese zur Faust. Wenn das Kind bereit ist, öffnen Sie die Hand für ca. 2 Sekunden und schließen sie wieder. Das Kind sagt, wie viele Gummibärchen es gesehen hat. Stimmt die Anzahl, darf es diese essen. Ansonsten darf es nochmal raten. Danach wird gewechselt und Sie müssen genau hinschauen. Später können Sie die Anzahl erhöhen.

Von Anika Sohn, Erzieherin aus Eggenstein (bei Karlsruhe) und Autorin des Buches „Kleine Räume – großer Spaß“. Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift family erschienen.