Streit im Kindergarten

Steit im Kindergarten – das kommt immer mal vor. Meistens handelt es sich dabei um Lappalien wie, dass beide zur gleichen Zeit dasselbe Spielzeug haben oder in dieselbe Rolle schlüpfen wollen. Für manche Kinder hat das aber zur Folge, dass sie manchmal gar nicht mehr in den Kindergarten gehen möchten. Wenn es so weit kommt, ist es wichtig, dass die Gefühle des Kindes ernst genommen werden. Es mag sein, dass ein Streit um dasselbe Spielzeug oder die Frage danach, wer welche Rolle im gemeinsamen Spiel haben darf, für Erwachsene nach einer Lappalie klingt. Für Kinder in diesem Alter sind solche Fragen aber sehr wichtig.

Miteinander spielen und interagieren ist ja die Hauptaufgabe unserer Kinder im Kindergarten. Außerdem verbringen sie dort einen großen Teil ihres Tages. Wenn es immer wieder zu Konflikten kommt, dann ist es normal, dass das Kind wenig Lust hat, sich dieser Situation auszusetzen.

Unterlegen oder stärker?

Ein Gespräch mit den Erzieherinnen zu suchen und etwas mehr über die Streitereien in Erfahrung zu bringen, kann hilfreich sein: Interessant wäre zu wissen, wie die Auseinandersetzungen ablaufen. Finden die beiden Streithähne gemeinsam Kompromisse oder gibt es ein Ungleichgewicht bei der Frage, wer zurückstecken muss? Welche Rolle nehmen die Erzieherinnen in diesen Konflikten ein? Wie wird zwischen den Kindern vermittelt? Welche anderen Spieloptionen hat das Kind im Kindergarten, wenn das Zusammensein mit bestimmten Kindern so schwierig ist?

Es kann zum Beispiel sein, dass es dem Kind schwerer fällt, seinen Standpunkt zu vertreten, weil andere Kinder besser in der Lage sind zu argumentieren. Die Spanne der sprachlichen Fähigkeiten geht in diesem Alter ja weit auseinander. Gerade deshalb werden Konflikte oft auch noch körperlich ausgetragen, was entweder dazu führt, dass einzelne Kinder sich häufig unterlegen fühlen oder aber, dass sie die stärkeren sind und deswegen häufiger geschimpft oder bestraft werden. In diesem Fall wäre gar nicht der Streit das eigentliche Problem, sondern die Reaktionen der Erwachsenen.

Zu Hause üben

Bei Konflikten zwischen Kindern in diesem Alter geht es ja immer auch um das Erlernen von Verhandeln und von Kompromissbereitschaft. Beides können Sie gut mit Ihrem Kind zu Hause üben. Wenn Sie beide unterschiedlicher Meinung über Dinge im Familienalltag sind, ermutigen Sie Ihren Nachwuchs ruhig einmal, seinen Standpunkt auszudrücken und schenken Sie ihm Gehör. Gerade bei Dingen, die Ihnen nicht ganz so wichtig sind, lassen Sie das Kind auch einmal die Erfahrung machen, dass seine Worte etwas bewirken können.

Ebenso können Sie Situationen, die im Kindergarten mit anderen Kindern auftreten, zu Hause nachbesprechen. Und Sie können zusammen überlegen, welche Kompromisse Ihnen zu den jeweiligen Themen einfallen. So bekommt Ihr Kind Lösungsideen, auf die es im Kindergarten zurückgreifen kann.

Daniela Albert ist Erziehungswissenschaftlerin und Eltern- und Familienberaterin (familienberatung-albert.de). Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Kaufungen.

Der Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.

Bibel-Kreativ-Tipp: Ein Auftrag und Versprechen für Mose

Mose am Dornbusch: Hintergrund

In der Ausgabe 5/22 von Family FIPS geht es um die Geschichte von Mose, der aus Ägypten geflohen ist und als Schafhirte in der Wüste einen brennenden Dornbusch sieht. Der Dornbusch verbrennt nicht in den Flammen und für Mose wird deutlich: Hier nähert er sich der Gegenwart Gottes. Mose zieht aus Respekt seine Schuhe aus und bekommt einen Auftrag von Gott. Gleichzeit versichert ihm Gott, dass er Mose stets begleiten wird.

 

Bild: Katrin Grieco

Mose und der Dornbusch: Windlicht basteln

Mose hütet Schafe, als er den Dornbusch aus der Ferne sieht. Für ein Dornbusch-Windlicht benötigen Sie

  • Gläser
  • Seidenpapier
  • Scheren
  • Klebestifte
  • einen schwarzen Glasmalstift oder Tonpapier
  • ein künstliches Teelicht

 

Bekleben Sie die Gläser von innen mit Seidenpapier. Gestalten Sie mit dem Tonpapier oder den Stiften Äste und Zweige und verzieren das Glas damit von außen. Der „Busch“ scheint mit einem Licht im Glasinneren zu brennen, aber verbrennt doch nicht.

 

Mose zieht seine Schuhe aus: Sandalen basteln

Mose erfährt von seinem großen Auftrag vor dem brennenden Dornbusch. Doch als erstes fordert Gott ihn dazu auf, aus Ehrfurcht seine Schuhe auszuziehen. Basteln Sie mit den Kindern eigenen Mose-Sandalen, um die Geschichte zu vertiefen und mit den Kindern erlebbar zu machen.

Für Moosgummi-Sandalen brauchen Sie je nach Schuhgröße

  • pro Fuß eine Din-A4-Moosgummiplatte
  • pro Schuh eine Musterbeutelklammer
  • Scheren
  • evtl. Verziermaterial und Klebestifte

Zeichnen Sie für einen Schuh aus Moosgummi um den Fuß des Kindes. So erhalten Sie die benötigte Breite und Länge der Sohle. Die Querlaschen werden so breit gezeichnet, dass sie beim Überlappen bequem getragen werden können und mit der Schere ein Loch für die Musterbeutelklammer gebohrt werden kann, um die Sandale zu schließen. Nun können Sie die Geschichte nachspielen.

 

Spiel: Gottes Auftrag für Mose

Gott versichert Mose, dass er das Leid gesehen hat, was das Volk Israel in Ägypten erdulden muss. Mose erhält die große Aufgabe von Gott, sein Volk zu retten und es aus Ägypten herauszuführen. Dazu muss Mose genau hinhören.

Für dieses Spiel benötigen Sie eine Glocke oder Pfeife und eine Möglichkeit, die Augen zu verbinden. Das Kind mit den verschlossenen Augen muss sich durch den Raum bewegen und genau hinhören. Kann es rausfinden, von woher das Geräusch kommt, das von den anderen Familienmitgliedern mit der Glocke oder Pfeife erzeugt wird?

 

Gespräch: Ein Versprechen für Mose

Wie Mose auf seinen Auftrag reagiert? Er lehnt zunächst ab. Zu groß scheint ihm die Aufgabe, zu klein sein eigenes Können. Wie gut zu wissen: bei Mose lief auch nicht alles nach Plan. Vielleicht in seinem kleinsten Moment, als normaler und unbedeutender Schafhirte, bekommt er den größten Auftrag. Gott arbeitet mit dem kleinen und schwachen Menschen Mose zusammen, um sein Volk zu retten und Gottes Größe zu zeigen. Und dafür bekommt Mose ein Versprechen Gottes, das ich auch Ihnen wünsche. Gott verspricht: „Ich werde mir dir sein“ (2. Mose 3,12 Neues Leben. Die Bibel)

Ich wünsche Ihren Kindern und Ihnen das Erleben und die Gewissheit: Gott wird mit mir sein! So, wie er es auch damals Mose an diesem Dornbusch versprochen hat.

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin für bunte Geschichten mit rotem Faden. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen, wie in ihrem Buch „Von Fröschen und Pharaonen und der wundervollen Erkenntnis, eine Plage zu sein.“ (Saatkorn-Verlag)