Entspannte Sonntage

Sonntage sind in vielen Familien die anstrengendsten Tage in der Woche. Das muss nicht sein. Mit diesen Anregungen werden die Sonntage mit Kindern wieder zu Ruhetagen.

Oh ja, Sonntage mit Kindern im Kindergartenalter können echt herausfordernd sein! Mir haben ein paar Punkte dabei geholfen, mehr Ruhe am letzten Tag der Woche zu erfahren. Vielleicht sind auch Anregungen für euch dabei:

1. Vorbereitung
Manche Dinge, die mich am Sonntag stressen, lassen sich gut vorbereiten und dadurch vermeiden. Zum Beispiel kann ich unter der Woche ein Mittagessen vorkochen und einfrieren oder samstags die Wäsche durchwaschen und Ordnung schaffen. Wenn es zeitlich knapp ist, darf das auch heißen, die Wäsche und Unordnung hinters Sofa zu schieben und Tiefkühlpizzen zu kaufen. Außerdem kann ich samstagabends eine Dose Apfelschnitze, die Toniebox und Kopfhörer hinlegen: Wenn die Kinder morgens früh aufstehen und man selbst noch ein bisschen liegenbleiben will, lässt sich so die Zeit im Bett noch etwas verlängern, bis es für alle Frühstück gibt.
2. Rituale zum Tagesstart
Kleine, wiederkehrende Rituale machen auch den Kindern sichtbar, dass heute ein besonderer Tag ist. Das können zum Beispiel Zutaten zum Frühstück sein, die es nur sonntags gibt oder eine Kerze, die die Kinder anzünden dürfen. Oder eben die Apfelschnitze im Bett.
3. „Wunschzeiten“
In der Familie kommen viele unterschiedliche Vorstellungen zusammen, wie ein Ruhetag aussehen sollte. Eine Freundin von mir hat deshalb „Wunschzeiten“ eingeführt, und wir haben damit auch gute Erfahrungen gemacht. Dazu sprechen wir darüber, welche Idee jeder von einem Ruhetag hat. Zuerst unter uns Eltern und dann auch mit den Kindern. Mit Kindergartenkindern lassen sich die Wünsche auf Bildkärtchen festhalten. Darauf könnte zum Beispiel „Spielplatz“, „Lego bauen“, „Lesen“ oder „Allein spazieren gehen“ stehen. Fangt bei der Umsetzung der Wünsche klein an: 20 Minuten reichen für den Anfang. Eine Sanduhr kann dabei helfen, die Zeit für die Kinder zu visualisieren. Dann heißt es: Bis die Sanduhr abgelaufen ist, liest Mama allein draußen ein Buch und Papa ist zuständig. Oder wir spielen alle zusammen Feuerwehr. Wenn die Kinder wissen, dass sich in ihrer Zeit alles auf sie konzentriert, ist es für sie auch leichter, uns Erwachsenen unsere Zeit zu geben, wenn wir dran sind.
4. Verabredungen
Für mich sind die entspanntesten Zeiten oft die, wenn wir mit Freunden zusammen sind, die Kinder im ähnlichen Alter haben. Dann sind die Kinder miteinander beschäftigt, und wir haben Zeit für Austausch. Der Besuch von einer befreundeten Familie kann ein schönes Sonntagsritual sein, dass allen Bedürfnissen gerecht wird.
5. Erwartungen loslassen
Ganz ehrlich: Der Sonntag mit kleinen Kindern wird nicht mehr so ruhig sein wie in der Zeit vor den Kindern. Manchmal machen uns die eigenen Erwartungen den größten Stress. Den Sonntag, an dem wir so richtig zur Ruhe kommen, die Wohnung ordentlich bleibt und das Essen drei Gänge hat, wird es womöglich erst wieder geben, wenn alle ausgezogen sind. Bis dahin gehen wir kleine Schritte. Manchmal auch zwei vor und einen wieder zurück. Wir fangen damit an, samstagabends die Wäsche hinters Sofa zu schieben, Tiefkühlpizza einzukaufen und uns mithilfe einer Sanduhr Lesezeit zu gönnen. Wir arbeiten uns langsam vor und feiern die kleinen Erfolge.

Sarah Franke ist Erzieherin und Gemeindepädagogin. Sie lebt mit ihrer Familie im Schwarzwald und bloggt unter www.raeuberliebe.blog, Instagram: @raeuber.liebe

Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.

Family FIPS 4/25: Bibel-Kreativ-Tipp „Zwillinge im Streit“

Hintergrund
Die Ausgabe 4/25 von Family FIPS erzählt die Geschichte der Zwillinge Jakob und Esau. Die hier erlebbaren Bibeltexte aus 1. Mose 25,19-34, Kapitel 27, 28 und 33 erzählen davon, wie sich der Jüngere Jakob das Erstgeburtsrecht und den Segen des Vaters erschleicht, der eigentlich dem Älteren gelten sollte und wie dennoch sichtbar wird, dass Gott ihn auf der Flucht begleitet und schützt.
Ich bin mir sicher, dass Gott euch und euren Kindern nachgeht und nah sein möchte.

Für kochende Familienmomente: Linsensuppe
Die Linsensuppe von Jakob muss für Esau so verlockend gewesen sein, dass der hungrige Jäger Esau dafür sein Erstgeburtsrecht abgibt. Normalerweise sind meine Kinder keine Linsensuppenfans, aber gemeinsames Schnippeln und Rühren weckt Neugierde.

Ich empfehle für 3 Portionen Linsensuppe dieses Rezept unserer Oma:
• eine Dose Linsen mit Suppengrün
• 2 Kartoffeln
• etwas Wasser zum Garen der kleingeschnittenen Kartoffeln
• je nach Bedarf 2 (vegetarische) Würstchen

 

 

Die kleingeschnittenen Kartoffeln werden im Wasser etwa 15 Minuten gegart. Den Inhalt der Dose hinzugeben und mit den klein geschnittenen Würstchen erhitzen.
Am besten schmeckt die Linsensuppe aus selbstbemalten Suppenschälchen.

 

Linsen zum Fühlen 
Werden getrocknete Linsen (noch) nicht gegessen, dann werden sie genau betastet. Ähnlich wie Issak, der Vater von Jakob und Esau, auch getastet und gefühlt hat. Füllt Schüsseln mit den getrockneten Hülsenfrüchten und vergrabt die Hände darin. (Unsere Oma war doch etwas erstaunt, als sie uns besuchte und die Kinder gerade in den Schüsseln fühlten. Die Linsen eignen sich aber auch danach noch zum Basteln oder Keimen wie unten beschrieben …)

 

Zum Experimentieren: Linsen-Sprossenzüchtung 
Ich bestellte – aufgrund meines nicht vorhandenen grünen Daumens – etwas skeptisch ein Keimglas. Für unser Experiment eine Portion Linsen im Glas einweichen und nach zwölf Stunden das Wasser abgießen. Bei uns gab es schon an Tag 1 große Aufregung, als die winzigen weißen Spitzen der Sprossen zu sehen waren. Die Kinder wurden begeisterte Beobachter. (Das Verkosten allerdings verlief etwas zurückhaltender.)

 

Ihr braucht für das Experiment:
• ein Keimglas
• getrocknete Linsen
• Wasser
• Etwas Geduld und Entdeckerneugier

 

 

Das Keimglas kommt mit einer Anleitung, wie die Linsenkeimlinge täglich gespült und zum Abtropfen schräg aufgestellt werden. Nach drei bis vier Tagen sind die Sprossen so weit aus den Linsen gewachsen, dass sie mit den Linsen gegessen werden können. Die wachsenden Sprossen können dann auf Butterbrot, in Salaten oder als einfache Mutprobe gekostet werden.

Bärte und fellige Armbänder 
Der alte und sehbehinderte Isaak verwechselt in der biblischen Geschichte seine Söhne, weil Jakob seine Arme mit Fell umwickelt hatte.
Für unser Tastspiel werden mit einem Schal die Augen locker verbunden und tastend Familienmitglieder erraten. Woran erkennt ihr sie mit geschlossenen Augen?

 

Ihr braucht für das Tasten:
• einen Schal für das Verbinden der Augen
• Papprollen von Toilettenpapier
• doppelseitiges Klebeband oder Klebestifte
• Wolle oder kleine Kunstfell-Stücke
• Feste Pappe
• Gummibänder
• Scheren

 

 

Für eine behaarte Esauverkleidung werden die Papprollen aufgeschnitten und mit Wollresten und künstlichen Fellstücken beklebt. Esau hatte bestimmt einen Bart. Bastelt Bärte auf Pappuntergründen, befestigt daran Gummibänder und haltet sie auf lustigen, bärtigen Familienfotos fest.

Die Bilder können euch daran erinnern: Ob im Streit oder in der Versöhnung, ihr seid Familie und gehört zusammen!

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin. Sie schreibt, damit Kinder entdecken können: ich bin wertvoll und werde gesehen. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen und das wird in ihren Kinderbüchern in verschiedenen christlichen Verlagen erlebbar. Einige Ideen zu dieser Einheit finden sich auch in ihrem Buch „Von Fröschen und Pharaonen und der wundervollen Erkenntnis, eine Plage zu sein“.

Family FIPS 3/25: Bibel-Kreativ-Tipp: Jesus macht gesund

Hintergrund
In der Ausgabe 3/25 von Family FIPS steht im Mittelpunkt, dass Jesus Menschen hilft und sie gesundmacht. Der Bibeltext in Lukas 17,11-19 enthält die Zusicherung: Gott sieht jeden einzelnen, er hilft und er heilt. Aus diesem Vertrauen heraus sind wir eingeladen, auch Dank für Genesung zu zeigen. Vielleicht möchten Sie dazu Psalm 103 ab Vers 2 lesen. Da ist es so formuliert: „Ich will den Herrn loben und nie vergessen, wie viel Gutes er mir getan hat. Ja, er vergibt mir meine ganze Schuld und heilt mich von allen Krankheiten! … Barmherzig und gnädig ist der Herr, groß ist seine Geduld und grenzenlos seine Liebe!“ (Übersetzung Hoffnung für alle)
Ich bin mir sicher, dass Gott auch Ihnen und Ihren Kindern zuspricht: Ich sehe dich und deine Schmerzen oder Krankheiten, ich möchte dir nahe sein und bin ein Gott, der hilft und heilt!

Wir-sind-endlich-alle-wieder-gesund-Fest
Mit Kindern gibt es immer Phasen, in denen eine Krankheit die nächste ablöst. Wenn dann alle wieder gesund sind, darf gefeiert werden!
Sie brauchen:
• ein Band
• Papiertaschentücher
• Filzstifte
• Eine Unterlage zum Bemalen
• Klebestift
Während sich in Krankheitszeit die Taschentücher neben den Betten stapeln, kann für das Fest aus Taschentüchern eine Girlande entstehen. Die Taschentücher werden mit Spitze, Mustern, Symbolen … bemalt. Dabei unbedingt eine Unterlage benutzen, da die Farben sonst durchdrücken. Die Taschentücher werden dann zum Dreieck gefaltet und an einer Leine mit Klebestiften fixiert.

Alle Fotos: Katrin Grieco

Festessen
Statt heißer Zitrone gibt es zum Fest Zitronenkuchen (ich gebe es zu: bei uns meistens als Backmischung) und selbst gemachte Limonade. Letztere schmeckt mit Eiswürfeln kein bisschen mehr nach Kranksein und liefert mit frischen Zitronen eine Extra-Portion Vitamine.
Alternative können frische Früchte wie Orangen, Bananen, Äpfeln, Erdbeeren, frische oder gefrorene Himbeeren, Trauben, Birnen oder auch Kiwi und Ananas zum Shake gemixt und püriert werden. In bunten Bechern schmecken fast alle Obstsorten gut.

 

Sie brauchen:
• Zitronenkuchen (selbst gebacken oder auch gekauft, nach solchen Phasen darf man es sich ruhig leicht machen)
• Bunte Becher
• Mineralwasser und Zitronen, ggf. Eiswürfel
• Frische oder gefrorene Früchte
• Zitruspresse und Pürierstab oder Mixer

 

Zum Basteln: Teetassen bemalen
Nach der Erkältung ist vor der Erkältung – oder sie wollen den Nachbarn eine Freude bereiten, die es nun erwischt hat? Bemalen Sie Teetassen und verschenken Sie damit Freude. Denn Lachen macht gesund.

Sie brauchen:
• weiße Tassen
• Porzellanmalstifte
• einen Backofen zum Fixieren der Farben
Verzieren Sie mit den Kindern Tassen mit Herzen, Blumen oder Zitronen und Pflastern, mit einem DANKE oder Gute-Besserungs-Wunsch und fixiere sie die kleinen Kunstwerke im Backofen. Auf den Porzellanmalstiften ist jeweils eine Angabe dazu.

 

 

Zum Spielen: Gesundheitsolympiade
Treten Sie im Kamillenteebeutelweitwurf gegeneinander an. Wenn der Beutel geworfen ist, wird der Landepunkt mit personalisiertem Pflaster markiert und der Nächste kann sein Glück versuchen.
Der Wettkampf wird ergänzt durch die Disziplin „Verbandaufwickeln“. Wer hat zuerst eine Mullbinde aufgewickelt? Und wenn nur ein Verband zur Verfügung steht, werden Aufwickelzeiten gestoppt, verglichen und gefeiert.
Als dritte Disziplin wird das Ei beim Eierlaufen durch einen Apfel, eine Mandarine oder Orange ersetzt und auf einem Esslöffel um die Wette transportiert.

Sie brauchen:
• Teebeutel, Pflaster, Stift
• Mullbinden-Verbände
• Esslöffel und Obst

Danke-Gedicht
In unserem Buch „Wenn Frösche Feste feiern“ haben wir ein Gedicht festgehalten, das gemeinsam mit Kindergartenkindern für ein Endlich-wieder-gesund-Fest entstanden ist. Werden Sie doch auch gemeinsam kreativ und überlegen Sie ihr persönliches Genesungs-Gedicht! Unseres hörte sich so an:

„Mal musst‘ ich frieren und dann doll schwitzen
oder mit Gipsbein auf dem Sofa sitzen.
Mal taten mir die Ohren weh,
dann juckte noch der große Zeh.
Doch in all dem, was mich wollt’ plagen,
da möchte ich heute DANKE sagen.
Ein Arzt war in der Nähe hier,
die richtige Medizin, die gab er mir.
Ich konnte Saft gegen den Husten schlucken
oder Tropfen bekommen gegen das Augenjucken.
Lieber Gott, ich war so krank,
nun bin ich fit, hab vielen Dank!“

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich mit Ihren Kindern täglich über die Nähe und Hilfe Gottes freuen können und daraus Kraft für Ihren Alltag schöpfen.

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin. Sie schreibt, damit Kinder entdecken können: ich bin wertvoll und werde gesehen. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen und das wird in ihren Kinderbüchern in verschiedenen christlichen Verlagen erlebbar.

Stressfrei reisen

Lange Autofahrten in den Urlaub oder zu Familienfeiern enden bei Familen mit kleinen Kindern stimmungsmäßig häufig in einer Katastrophe. Mancher fragt sich, ob sich der Stress überhaupt lohnt oder ob man lieber daheimbleiben sollte. Jedes Kind ist anders, und deshalb gibt es sicherlich keine Patentlösung. Drei Mütter geben erprobte Praxis-Tipps:

 

Die Kinder ernst nehmen

Verständnis und Geduld: Der beste Tipp, den mein Mann und ich umsetzen konnten, ist, auf unsere Haltung gegenüber den Kindern zu achten und unsere Gefühle daran anzupassen. Wir wertschätzen sie, wenn sie geduldig sind und zeigen Verständnis, wenn ihnen der Weg zu lange dauert.
Realistische Erwartungen: Wir haben gelernt, uns von der Wunschvorstellung zu verabschieden, dass alles harmonisch läuft und jeder gleichzeitig eine gute Zeit hat. Eine lange Reise ist anstrengend, und das dürfen unsere Kinder auch äußern. Das Kind muss nicht einfach „da durch“, sondern wir versuchen, es hindurchzutragen. Manchmal klappt das super und manchmal nicht so gut. Wir entschuldigen uns, wenn wir den Stress an unseren Kindern ausgelassen haben.
Mitspracherecht: Wir fragen die Kinder, was ihnen helfen würde. „Braucht ihr eine Pause?“ Vielleicht gibt es einen tollen Spielplatz, für den sich ein kleiner Umweg lohnt. Oder ihr könntet anhalten und ein spontanes Bewegungsspiel machen. Sowas wie: „Alle hüpfen jetzt, alle stampfen und alle machen, was das Kind sagt“. So fühlen sich auch die Jüngsten ernst genommen. Pausen an kindergerechten Orten sind generell für uns eine gute Idee. Die Kinder haben Spaß, Bewegung und frische Luft.

Gella Scheven ist Erzieherin und Mama von drei Kindern.

 

Nachts fahren oder es sein lassen

Mein Mann und ich lieben weite Distanzen. Unser Erstgeborener ist mit uns einmal quer durch Europa im Van gefahren. Das war streckenweise auch nicht immer easy going, aber so richtig anstrengend empfinde ich lange Reisen erst, seitdem noch ein Kind inklusive Bedürfnisse Teil der Crew geworden ist. Trotzdem fahren wir jährlich mehrmals nach Schweden in unser Ferienhaus – über 14 Stunden eine Strecke. Das funktioniert. Zumindest dann, wenn wir die Nacht durchfahren und die Kinder schlafen. Und es lohnt sich. Weil wir uns vor Ort erfahrungsgemäß nach wenigen Minuten von den Strapazen erholt haben. Andere Trips wiederum machen wir nicht mehr, weil Nervenaufwand und Genuss am Zielort nicht im Verhältnis stehen. Ich wäge deshalb vor jeder langen Fahrt gut ab und finde die Frage „Lohnt sich die weite Strecke für uns als Familie?“ völlig berechtigt. Wer dafür kein Verständnis hat, der stand noch nie in einem fiesen Baustellenstau auf der A8 am letzten Ferientag mit brüllenden Kindern auf der Rückbank.

Annabel Breitkreuz ist crossmediale Redakteurin. Über ihre Reiserouten durch Europa schreibt sie unter anderem in ihrem Buch „Wild.Frei.Authentisch – Aufbruch ins Abenteuer Familie“ (Brunnen Verlag).

 

Kurzstrecke mit Musik, Langstrecke mit dem Zug

Für meine Großstadt-Jungs (7 und 4) ist Autofahren nicht alltäglich. Nachdem wir knapp zwei Jahre kein eigenes Auto hatten, haben wir jetzt wieder einen alten „Pablo“ (Citroën Picasso) – quasi unser fünftes Familienmitglied. Am Wochenende fahren wir öfter zu unserem Campingplatz, der knapp zwei Stunden entfernt im Wald liegt. Die beiden Jungs schauen aus dem Fenster, manchmal spielen wir Tiere-Entdecken oder zählen Autos, die eine bestimmte Farbe oder Marke haben, schlafen, knabbern oder hören Hörspiele. Wir haben auch günstige LCD-Schreibtafeln (ähnlich wie eine Zaubertafel), auf denen sie im Auto malen können. Egal, wie lang die Fahrt ist, circa 20 Minuten vor Ankunft fangen sie meist an zu quengeln, besonders als sie noch jünger waren. Da hilft es nur noch, ihre Lieblings-CD von Rage against the Machine voll aufzudrehen und wild zu zappeln. Für längere Strecken nehmen wir am liebsten den Zug, da vergeht die Fahrt bei ein paar Partien UNO oder beim Vorlesen wie im Flug.

Anna Koppri ist Sozialpädagogin und Systemische Familientherapeutin. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.

 

Der Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.

Family FIPS 2/25: Bibel-Kreativ-Tipp: Gut geschützt

Hintergrund
In der Ausgabe 2/25 von Family FIPS steht ein Vers aus dem Psalm 91 im Mittelpunkt. Psalmen sind Gebete, die oft auch als Lieder gesungen wurden. Der hier im Fokus stehende Vers enthält in unterschiedlichen Bildern die Zusicherung: Du lebst unter Gottes Schutz. Wie in der FIPS-Ausgabe, überträgt auch dieses Zusatzmaterial den Text in die heutige Zeit. „Wer unter dem Schirm des Höchsten …“, wie es in der Lutherbibel übersetzt wird, meint zwar keinen Regenschirm wie in unserer Erzählung, aber ist ein für Kinder gut verständliches Bild des Schutzes.“
Ich bin mir sicher, dass Gott auch Ihnen und Ihren Kindern zuspricht: Du stehst unter meinem Schutz und darfst dich bei mir sicher und geborgen fühlen!

Für spielerische Familienmomente: Karten-Pärchen-Finden
In dem Psalm sind verschiedene Bilder und Vergleiche zu lesen, wie wir uns Gottes Schutz vorstellen können. Vielleicht basteln Sie sich ein Kartenspiel, um gemeinsam aufzudecken, welches Bild Ihnen besonders guttut?

Sie brauchen:
• mind. 20 Pappkarten (oder Pappuntersetzer) für 10 Paare
• Stifte

Bemalen Sie jeweils zwei Karten mit einem identischen Motiv aus dem Psalm 91. Fügen Sie auch noch eigene Vergleiche hinzu. Hilfreich könnten dabei die Fragen sein: Wann fühlst du dich besonders beschützt und sicher? In einer Umarmung? Auf Schultern getragen? Unter einer Kuscheldecke? Mit einem Stofftier im Arm? Mit einem Helm auf dem Kopf oder in einem Fahrradsitz? Um besser ins Gespräch zu kommen, können die einzelnen Kartenpaare jeweils von einer jüngeren und einer älteren Person gestaltet werden. Wie sieht der Regenschirm aus, den Sie sich vorstellen? Und wie der von Ihrem Kind?

Aus dem Bibeltext sind z. B. folgende Vergleiche für mögliche Karten denkbar:
Ein Schirm (bei Regen) / Der Schatten eines Baums (bei Hitze) / Eine mittelalterliche Burg / Die Flügel einer Henne (unter denen ein sicherer Platz ist) / Ein Schild …

Wenn alle Kartenpaare bemalt sind, werden die Karten gemischt und umgedreht auf dem Tisch verteilt. Dann werden die Pärchen gesucht: Der Reihe nach werden je zwei Karten umgedeckt. Je nach Alter der Kinder kann die Anzahl an Karten erhöht werden. Erzählen Sie sich dabei, wann Sie sich geborgen fühlen und was Sie besonders anspricht.

 

Zum Bemalen: Schirm des Höchsten
Als meine Töchter noch kleiner waren, ließen sie sich oft nur im Tragegurt oder Kinderwagen zum Schlafen bringen. Mit Regenschirm war ich stets bedacht, dass die zarten Wesen keinen einzigen Tropfen abbekamen, was oft bedeutete, dass ich mit nassem Rücken zu Hause eintraf. Bei starker Sonne wurde der kleine Kinderwagenschirm von mir ständig gedreht und bei Pausen darauf geachtet, dass der Schatten nicht wegwandern würde. Welch ein schönes Bild, dass Gott so auch auf uns achtet.
Wie bereits zum Hintergrund erläutert, kannte der Verfasser von Psalm 91 noch keinen Regen- oder Sonnenschirm wie wir ihn heute kennen. Für uns ist das aber eine gute Möglichkeit, um gemeinsam ein eindrückliches Bild für Gottes Schutz im Alltag zu gestalten.

 

Sie brauchen:
• einen Regenschirm (aus möglichst hellem Gewebe) – je nach Wetterprognose kann natürlich auch ein Sonnenschirm bemalt werden
• Stoffmalstifte oder wie hier verwendet: Posca-Stifte (oder eine ähnliche Marke), die auf dem Gewebe nicht verlaufen und auch wasserfest sind
• je nach Alter der Kinder eine Wachstischdecke, um die Unterlage zu schützen und auch ein Malerkittel für die eigene Kleidung
Der Schirm wird mit den wasserfesten Stiften verziert.

 

Wenn wir manchmal auch durch strömenden Regen laufen müssen, dann wissen wir doch, dass Gott seine gute Hand über uns hält und uns liebhat. Deswegen haben wir uns für Regentropfen und Herzen entschieden.

 

Zum Basteln: Geborgen unter den Flügeln
Wenn es um meine Kinder geht, habe ich schon zu hören bekommen, ich solle „nicht so glucken“. Dann lese ich in der Bibel, dass wir unter Gottes Flügeln Schutz finden, und weiß mich in bester Gesellschaft und auch als Mutter geborgen. Mich beeindruckt das Bild, dass Gott seine Kinder wie eine Henne ihre Küken unter schützenden Flügeln sammelt.

 

Sie brauchen:
• Pappteller
• Klebestift
• buntes Tonpapier
• Bleistift
• Schere
• eventuell zum Verzieren: bunte Federn

 

 

Basteln Sie Glucken aus Tonpapier, mit ausgeschnittenen Kinderhandabdrücken als Kamm und mit Ihren großen Handabdrücken als Flügel. Und wenn diese sich hochklappen, können kleine Küken darunter Schutz finden. Freuen Sie sich gemeinsam an dieser Geborgenheit!

 

Zum Besuchen: Ausflug in alte Burgmauern 

 

Besuchen Sie eine alte Burgruine oder tauchen Sie zu Hause in das Ritterleben ein. Ich war begeistert von einer Straßenkreide-Burg, die unsere Mädels mit ihren Freunden gemalt haben. Werden Sie zu mutigen Rittern in Rüstungen. Vielleicht zimmern Sie auch ein Ritterschild (aus Holz oder Pappe) und bemalen es mit eigenem Wappen.

 

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich mit Ihren Kindern täglich über die Geborgenheit und den Schutz Gottes freuen können und daraus auch Zuversicht für ihren Alltag schöpfen können!

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin für bunte Geschichten mit rotem Faden. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen, wie sie das auch in ihren Kinderbüchern in verschiedenen christlichen Verlagen lebt.

Trauerbegleitung

Trauerbegleitung

Wenn Kinder einen Elternteil verlieren, ist das ein unfassbar großer Schmerz. Wie kann man betroffene Kinder in so einer Ausnahmesituation unterstützen und gut begleiten?

Es ist wichtig, dem betroffenen Kind Mitgefühl und Verständnis entgegenzubringen. Bieten Sie dem Kind Raum für seine Gefühle an – egal ob es weint, wütend ist oder einfach nur still sein möchte. Vermeiden Sie es, ihm zu sagen, dass es stark sein soll oder über seine Gefühle reden muss. Lassen Sie das trauernde Kind einfach wissen, dass Sie da sind und ihm zuhören, wenn es bereit dazu ist, sich zu öffnen. Verstecken Sie auch Ihre eigene Betroffenheit nicht, sondern zeigen Sie, dass Sie traurig sind. Kinder spüren unsere Emotionen und fühlen sich verstanden, wenn wir sie teilen.

Kinder in diesem Alter haben oft noch kein vollständiges Verständnis vom Konzept des Todes. Überlegen Sie sich eine altersgerechte und ehrliche Erklärung – auch Ihrem eigenen Kind gegenüber. Beschönigende Aussagen wie „Er ist eingeschlafen“, sind dabei weniger hilfreich, da sie möglicherweise Ängste auslösen. Stattdessen könnten Sie zum Beispiel sagen: „Der Papa deines Freundes ist bei einem Unfall gestorben. Das bedeutet, dass er nicht mehr zurückkommen kann. Wir sind alle sehr traurig darüber.“ Vergessen Sie nicht, dass Trauer ein Prozess ist, der Zeit braucht. Seien Sie geduldig und verständnisvoll. Geben Sie allen Betroffenen die Zeit, die sie brauchen, um den Verlust zu verarbeiten. Dazu kann es auch gehören, dass sich das Kind zurückzieht.

Sicherheit schenken

In Krisenzeiten benötigen Kinder stabile und verlässliche Beziehungen. Sie helfen dem betroffenen Kind, indem Sie es willkommen heißen. Wenn es zu Ihnen zu Besuch kommt, können kleine Routinen dabei helfen, ihm ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Hilfreich ist es auch, wenn Sie positive Erinnerungen an den Verstorbenen bewahren. Je nachdem wie nahe Ihnen das Kind steht, können Sie beispielsweise alte Geschichten erzählen, Fotos anschauen oder ein Erinnerungsstück gemeinsam basteln. Solche Aktivitäten spenden Trost und halten das Gefühl der Verbindung aufrecht. Eine weitere Idee, um das Kind in seiner Trauer zu unterstützen, besteht darin, dem hinterbliebenen Elternteil Hilfe anzubieten. Fragen Sie nach, ob Sie etwas für die Familie tun können, zum Beispiel einkaufen gehen. Auf diesem Weg tragen Sie dazu bei, dass die trauernde Familie mehr wertvolle Zeit miteinander verbringen kann.

Insgesamt ist es wichtig, dass ein Kind spürt, dass es mit der Trauer nicht allein ist und dass es Menschen gibt, die sich kümmern und seine Gefühle ernst nehmen. Ich hoffe, diese Tipps helfen Ihnen dabei, dem trauernden Kind in dieser schwierigen Zeit zur Seite zu stehen. Denken Sie daran: Ihre Präsenz, Ihr Einfühlungsvermögen und Ihre Geduld sind die beste Unterstützung, die Sie ihm und auch Ihrem eigenen Kind geben können.

Natalie Papanikolaou ist systemische Familienberaterin und ehrenamtliche Sterbe- und Trauerbegleiterin. www.familien-glueck.com

Der Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.

Warum Barfußschuhe?

Warum Barfußschuhe?

Die richtige Schuhwahl ist gar nicht so leicht. Aktuell sind Barfußschuhe in aller Munde. Doch was ist der Unterschied zwischen Barfußschuhen und normalen Kinderschuhen?

Es stimmt, dass es in den letzten Jahren einen regelrechten Boom von Barfußschuhen gab. In unseren Augen ist das kein kurzfristiger Modetrend, sondern eine tolle Entwicklung, bei der es um die Rückkehr zu einer natürlichen und gesunden Art des Gehens geht. Wir waren damals übrigens selbst auf der Suche nach dem richtigen Schuhwerk für unsere Kinder, als wir auf Barfußschuhe aufmerksam wurden. Der Unterschied zwischen Barfußschuhen und herkömmlichen Schuhen liegt in den Sohlen und im Zehenbereich.
Die Sohlen bei Barfußschuhen sind komplett flach, sehr dünn und flexibel. Das bedeutet, dass die Zehen und Ferse auf derselben Höhe sind und dass es keinen Absatz gibt. Die sogenannte Zehenbox ist bei Barfußschuhen breiter gehalten, sodass die Zehen ihre „Barfußform” behalten und nicht zusammengequetscht werden. Durch diese beiden Merkmale bewegt sich der Fuß fast von selbst ganz natürlich, die Fußmuskulatur wird gestärkt und das Gleichgewichtsgefühl verbessert sich. Die dünne, flexible Sohle, die typisch für Barfußschuhe ist, hat noch einen weiteren Vorteil: Man spürt den Boden, über den man geht. Das macht nicht nur Spaß, sondern stärkt die Sinneswahrnehmung und kann die Stabilität des Ganges fördern.

Achtung vor zu engen Schuhen
Ohne Fußbett und Dämpfungselemente können die Muskeln und Sehnen in Barfußschuhen frei arbeiten. Dies ist besonders wichtig für Kinder, deren Füße noch wachsen und formbar sind. In den ersten drei Lebensjahren wächst ein Fuß im Schnitt 1,5 Millimeter pro Monat. Zwischen dem vierten und siebten Lebensjahr beträgt das Wachstum noch etwa 1 Millimeter pro Monat. Zu enge Schuhe können zu Verformungen oder Haltungsschäden führen. Wer darauf achtet, dass die Kinderschuhe immer passen, macht entsprechend schon mal sehr viel richtig. Da Kinderfüße schubweise wachsen, empfehlen wir, die Größe alle acht bis zwölf Wochen zu überprüfen. Füße messen geht am besten mit einem speziellen Messgerät daheim oder im Fachhandel.

Perfekt für secondhand
Barfußschuhe können sowohl präventiv als auch regenerativ bei bereits verformten Füßen, aufgrund von zum Beispiel zu engem Schuhwerk, eingesetzt werden. Bei der Umstellung auf Barfußschuhe sollte man den Füßen jedoch Zeit geben, sich an die neue Freiheit und die veränderte Belastung zu gewöhnen. Denn beim Tragen dieser Schuhe müssen die Füße stärker arbeiten.
Übrigens: In unserem Laden nehmen wir jedes von uns verkaufte Modell wieder zurück und verkaufen es als Secondhandware weiter. Denn Barfußschuhe haben kein Fußbett, das sich auslaufen kann. Wenn die Sohle noch gut erhalten ist, kann der Schuh problemlos weitergegeben werden. Dadurch müssen sie, wenn sie zu klein geworden sind, nicht unbedingt im Müll landen.

Ramona Spahr und Melanie Schweiker haben vor drei Jahren ihren Barfußschuhladen 10zehn in Besigheim eröffnet. (www.10zehn-shop.de)

Der Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.

 

Family FIPS 1/25: Bibel-Kreativ-Tipp: Gott hält sein Versprechen

Hintergrund
In der Ausgabe 1/25 von Family FIPS geht es um Gottes Versprechen gegenüber Maria. Sie wird einen Sohn bekommen. Aber nicht nur Maria bekommt damit ein Versprechen, sondern alle Menschen. Gott verspricht durch einen Engel seinen Sohn Jesus als Retter der Welt – und Maria soll die Mutter von Jesus werden. Die Geschichte zu Gottes Versprechen ist in Lukas 1, Vers 26 bis 45 festgehalten.
Als Maria ihre schwangere Verwandte Elisabeth besucht, erkennt Elisabeth, dass Gott besondere Pläne mit Maria hat. Elisabeth ist sicher: Was Gott angekündigt hat, wird geschehen!
Diese biblische Geschichte versichert Kleinen und Großen: Auf Gott ist Verlass. Er steht zu seinen Versprechen!

Für überraschende Botschaften: Pantomime-Botschaften, die Mut machen
In der Bibel ist zu lesen, wie Gott Engel als Boten zu den Menschen geschickt hat. Nicht immer war für die Menschen sofort zu verstehen, was diese Botschaften für sie bedeuten würden.
Machen Sie ein Spiel daraus, sich verschlüsselte Botschaften mitzuteilen. Sprechen Sie sich gegenseitig Gutes zu, indem nur Mimik und Gestik zum Einsatz kommen dürfen. Es wird nicht gesprochen, dafür sind Umarmungen, mit den Händen geformte Herzen, Jubel, Lachen und alle Pantomime-Möglichkeiten denkbar.
Welche Botschaften denkbar sein könnten?
„Ich liebe dich.“
„Du bist spitze.“
„Ich tröste dich, wenn du traurig bist.“
„Ich lache mit dir, wenn du fröhlich bist.“
„Ich freue mich, weil du da bist.“
Und mit Sicherheit fallen ihnen auch noch ganz persönliche Möglichkeiten ein.

Zum Basteln: Wäscheklammer-Engel
In der Geschichte zur Geburt von Jesus begegnen uns immer wieder Engel mit ermutigenden Botschaften. Die kleinen Wäscheklammer-Engel lassen sich einfach und schnell basteln und wenn die Kinder Spaß an einer größeren Anzahl von Engeln haben, können die auch an einer Schnur im Raum angeklammert werden.

Sie brauchen:
• Wäscheklammern
• Muffinförmchen
• dünne Filzstifte und Pappe, um die Engel zu verzieren. Das Gesicht kann auch auf Pappe gemalt und aufgeklebt werden.

 

Es müssen nicht immer Plätzchen sein: Knete in Engelform

Sie möchten nicht noch mehr Süßkram in der Vorweihnachtszeit, aber die Kinder nutzen gerne Ausstechförmchen? Dann werden Sie doch mit Knetmasse kreativ! Die Knete wird von den Kindern selbst ausgerollt und kann beliebig oft neu verknetet werden. Wenn es sich um gut trocknende Knete oder Modelliermasse handelt, können die Engel mit kleinen Glassteinen verziert und mit einem Loch versehen werden. Am Baum oder als Geschenk-Anhänger bringen sie die Botschaft mit:
So sehr liebt Gott uns Menschen, dass er uns seinen Sohn als Retter versprochen UND bereits geschickt hat.

Sie brauchen dafür:
• Knete (oder Modelliermasse)
• Ausstechförmchen
• Nudelholz (am besten nicht aus Holz wegen Verfärbungen und Knetrückständen)
• eine Bastelunterlage
• nach Bedarf: Glassteinchen zum Verzieren
• Zahnstocher für ein Anhängerloch
• Schnur für den Anhänger (erst nach dem Trocknen befestigen)

Zum Spielen: Stabpuppen-Engel

Stabpuppen eignen sich besonders dafür, ins Gespräch zu kommen. Was hat Maria von dem Engel gehört? Und wie könnte dieser Engel seine guten Nachrichten bei Ihnen aussprechen? Vielleicht wollen Sie die Stabpuppen auch für Maria und Elisabeth anfertigen?

Sie brauchen dafür:
• Holzkochlöffel oder Schaschlikspieße (Spitze entfernen)
• Klebestift
• Scheren
• weißen und gelben Tonkarton und Papier in gewünschten Hautfarben
• Glitzerkleber und Sternaufkleber
• Tortenspitze
• Buntstifte

 

Zuerst werden die Engelsflügel ausgeschnitten. Darauf werden Kleid und Haare aufgeklebt. Das Kleid wird mit weißer Tortenspitze verziert. Schließlich werden Gesicht und Hände aufgeklebt. Der gesamte Engel kann bemalt und verziert werden. Als Letztes wird der Engel auf seinen Kochlöffelstab oder einen Schaschlikspieß (ohne Spitze) geklebt. Nach dem Trocknen kann gespielt werden.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit Ihren Kindern sicher und geborgen in der Gewissheit sind: Gott ist vertrauenswürdig. Er hält seine Versprechen!

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin für bunte Geschichten mit rotem Faden. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen, wie sie das auch in ihren Kinderbüchern in verschiedenen christlichen Verlagen lebt.

Family FIPS 6/24: Bibel-Kreativ-Tipp: Wunderbar gemacht!

Hintergrund
In der Ausgabe 6/24 von Family FIPS geht es um die Schönheit der Schöpfung und um Gott, der als Schöpfer alles, was uns umgibt, aufeinander abgestimmt hat.
Die biblische Grundlage zu diesem Heft findet sich in Psalm 104. Es geht um den Schöpfungsprozess, wie er auch in 1. Mose 1 und 2 beschrieben wird. Diese biblische Geschichte versichert Kleinen und Großen: Gott ist es, von dem du erdacht, geschaffen, geliebt und gehalten bist!

Zum Bewegen: Hüpfende Schöpfung
Sie brauchen:
• Kreide
• eine Übersicht der Schöpfungstage
1. Tag: Licht mit Tag und Nacht (1. Mose 1,3-5)
2. Tag: Himmel mit Wolken (1. Mose 1,6-8)
3. Tag: Meer und trockenes Land mit Pflanzen (1. Mose 1,9-13)
4. Tag: Sonne, Mond und Sterne (1. Mose 1,14-19)
5. Tag: Tiere im Wasser und in der Luft (1. Mose 1,20-23)
6. Tag: Landtiere und Menschen (1. Mose 1,24-31)
7. Tag: Ruhetag (1. Mose 2,1-3)
• Hüpf-Laune

Wir erfinden unser eigenes Schöpfungshüpfspiel. Jeder Tag wird mit einem Feld versehen.  Für den zweiten Tag muss dann zweimal gehüpft werden, für den dritten dreimal … na, Sie verstehen schon … und vergessen Sie das Mithüpfen nicht!

Zum Spielen: Schöpfungs-Würfelspiel
Gott hat an sechs Tagen die Welt geschaffen und am siebten Tag noch einen Ruhetag zur Begegnung mit ihm, zum Staunen und Feiern geschenkt. Bilder oder Farben für die ersten sechs Tage werden auf sechs Tortenstücken eines Kreises gemalt und ausgeschnitten. Jedes Kreissegment wird mit der Zahl (in Form von Punkten, wie die Augen des Würfels) für den entsprechenden Tages versehen.

Sie brauchen:
• Papier, aus dem Sie einen Kreis ausschneiden oder Pappteller (pro Mitspielenden einen Kreis)
• Schere
• Stifte oder Bilderschnipsel, die für die Schöpfungscollagen passen könnten
• Klebestifte, falls sie lieber kleben als malen
• einen Würfel

Die sechs einzelnen Kreisteile werden vor jeden Mitspielenden gelegt. Nun wird gewürfelt. Wer schafft es als am schnellsten, den Schöpfungskreis zusammen zu puzzeln? Denn dann wird Pause gemacht und gefeiert.

 

Zum Basteln: Spiegelfliesen verzieren
Ich bewundere, wie kleine Kinder begeistert ihr Spiegelbild küssen. Diese Begeisterung muss Gott ihnen mit auf den Weg gegeben haben. Ich hoffe, sie hält an. Die Spiegelfliese soll ihren Teil dazu beitragen, zu der Gewissheit: „Du bist sehr gut geschaffen!“

Sie brauchen:
• Spiegelfliesen z. B. aus dem Bastel- oder Baumarkt oder einem Einrichtungsdiscounter (am besten aus Acryl, damit sie nicht splittern können)
• Klebestift
• feste Pappe
• Schere
• bunte Klebebänder und andere Verzierung wie Glitzersteinchen oder Moosgummi

Die Spiegelfliesen werden auf die Pappe geklebt. Anschließend wird die Fliese so ausgeschnitten, dass ein breiter Rand entsteht. Dieser Rahmen kann jetzt verziert werden. Wo bekommt der „Ich bin sehr gut geschaffen“-Spiegel einen schönen Platz? Er kann jeden Tag daran erinnern, dass Gott auch Ihnen und Ihrem Kind zuspricht: Du bist mir wichtig und ich habe dich sehr gut geschaffen.

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin für bunte Geschichten mit rotem Faden. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen, wie sie das auch in ihren Kinderbüchern in verschiedenen christlichen Verlagen lebt.

Mamas Wut

Es kommt immer mal wieder vor, dass Mütter ihrem Kind gegenüber laut werden und wütend reagieren. Hinterher tut es ihnen leid und sie schämen sich dafür. Wie können Mütter besser mit ihrer Wut umgehen?

Wut, so heißt es, sei ein schlechter Ratgeber – aber stimmt das wirklich? Gefühle wie Wut liefern wichtige Informationen über unsere Bedürfnisse und sind auch ein wesentlicher Bestandteil unserer Kommunikation. Sie äußern sich in unserer Mimik, Gestik, in unseren Worten und Handlungen. Auf all diesen „Kanälen“ werden Signale an unser Gegenüber gesendet und verraten, was gerade mit uns los ist. Dabei gibt es keine falschen Gefühle. Sie sind erst einmal einfach da und zu respektieren – was nicht meint, direkt nach ihnen zu handeln. Wer sich selbst mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen ernst nimmt, hat die Chance, Unangenehmes nicht wiederholen zu müssen und in den Rollen als Mama oder Papa weiter zu wachsen.

Wut heißt Grenzen spüren
Was also tun, wenn die Wut im Kontakt mit unseren Kindern aufkommt? Wenn Sie in der Situation sind, hilft es immer, einen Schritt zurückzugehen, tief durchzuatmen, innezuhalten, eine andere Person zu bitten, kurz zu übernehmen, um sich einmal zu sammeln. Erklären Sie Ihrem Kind, was mit Ihnen los ist: „Ich merke, dass mich die Situation gerade wütend macht.“ Mit erklärenden Worten kann das Kind ein Gefühl verstehen lernen. Gleichzeitig bekommt es die wertvolle Information, dass dieses Gefühl zum anderen gehört, denn Kinder lernen erst schrittweise das Außen von sich selbst zu trennen. Durch ehrliche Erklärungen erfährt Ihr Kind, dass die Situation nicht bedeutet, selbst falsch zu sein – so wie es beim Schimpfen schnell passiert – sondern, dass Sie als Mutter gerade an eine persönliche Grenze kommen. Persönliche Grenzen zu bewahren, heißt für Kinder, Halt in der Bindung zu erfahren. Es sichert, dass Eltern langfristig da sein können und dabei selbst gesund bleiben. Persönliche Grenzen häufig zu missachten, führt hingegen dazu, dass sich Belastungen und Gefühle wie Wut anstauen.

Gefühle hinter den Gefühlen
Nehmen Sie sich nach der Situation Zeit, um zu verstehen, was passiert ist, und um daraus lernen zu können. Welches Gefühl war das genau? Wirklich ein Gefühl von Wut oder eher Frustration, Kränkung oder Empörung? Und steckt hinter diesem vordergründigen Gefühl womöglich ein ganz anderes? Etwa Traurigkeit, Erschöpfung, Schuld, Angst oder Fürsorge? Welcher Not sind Sie in der Situation begegnet? Um welche Bedürfnisse ging es auf beiden Seiten? Was fehlte? Wer kann helfen? Gibt es eigene negative Erfahrungen, die hier hineinspielen? Sich solche Fragen im Nachgang zu stellen, ist lohnenswert und ermöglicht, dass Eltern und Kinder schrittweise voneinander lernen.

Entschuldigung!
Nun sind Sie doch wieder laut gegenüber Ihrem Kind geworden? Eine Entschuldigung hilft immer. Eine sichere Bindung aufzubauen, heißt nicht, alles richtig zu machen, sondern vielmehr, dass Fehler und Vergebung möglich sind und man auch nach Differenzen wieder auf Augenhöhe zueinander finden kann.
Zum Schluss sei gesagt, dass Eltern von Kindern in der Autonomiephase (meist beginnend um das dritte Lebensjahr) in Bezug auf das Aushandeln unterschiedlicher Bedürfnisse besonders auf den Prüfstand gestellt sind. Das ist schwer und zugleich eine wunderbare Gelegenheit, Kindern zu zeigen, dass man immer wieder Fehler machen muss, um an etwas zu wachsen.

Mara Pelt ist Psychologin M.Sc., Psychologische Psychotherapeutin i.A., Systemische Beraterin und Familientherapeutin und lebt mit ihrer Familie in Hamburg. www.mara-pelt.com

Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.