Family FIPS 6/25: Bibel-Kreativ-Tipp „Wer kann helfen?“

Hintergrund
Die Ausgabe 6/25 von Family FIPS greift die Geschichte vom barmherzigen Samariter auf, die Jesus erzählt. In dem Bibeltext aus Lukas 10, Vers 29 bis 37 geht es darum, wie Gottes Gebot der Liebe – gegenüber Gott und Menschen gelebt werden kann.
Ein Fremder kümmert sich um einen ausgeraubten und verletzten Händler in verlassener Gegend zwischen Jericho und Jerusalem. Er verbindet dessen Wunden, gibt ihm zu trinken, hilft ihm auf seinen Esel und läuft nebenher bis zu einem Gasthof, wo er für Unterkunft und Pflege bezahlt, um auf der Rückreise erneut nach ihm zu schauen.
Ich bin mir sicher, dass Gott auch euch und euren Kindern Menschen zur Seite stellt, die unerwartet helfen – und dass auch ihr zu genau solchen Überraschungs-Helfenden werden könnt.

Basteln:

Stecken-Esel
Der freundliche Fremde bringt den Verletzten auf einem Esel zur nächsten Herberge. So bastelt ihr einen Stecken-Esel:

Ihr braucht:
• Rohrverkleidung aus dem Baumarkt
• Band oder feste Schnur (als Zaumzeug und um den Kopf zu fixieren)
• Wasserfeste Stifte
• Klebestift
• Wackelaugen
• Fleece-Stoff oder Wolle (für die Mähne)
• Schere

Diese Schaumstoffstangen eignen sich nicht nur dazu, die Kanten im Haus kindersicher zu machen. Für den Eselskopf wird der obere Teil der Verkleidung umgebogen und festgebunden. Der Esel bekommt mit wasserfestem Stift noch Nüstern, Wackelaugen (die gut mit einem Klebestift halten) und eine Fleecemähne. Dann kann euer Kind auf dem Esel durchs Zimmer reiten, um die Geschichte zu erleben.
Und ja, auch Esel im Hilfseinsatz dürfen mal vorsichtig galoppieren, über Hindernisse springen, einen Parcours absolvieren und die unterschiedlichsten IAHHH-Laute von sich geben.

 

Esel-Fußspuren
Es soll ein bisschen ruhiger werden? Für die Strecke zwischen Jericho und Jersualem waren ungefähr 25 Kilometer Sand- und Geröllwüste zu bewältigen. Wie gut, dass der freundliche Helfer in der Bibelgeschichte seinen Esel dem Verletzten zur Verfügung gestellt hat, um selbst zu Fuß zu gehen. Mit dieser Kreativ-Idee wird deutlich, dass genau DU dich auf den Weg machen kannst, um anderen zu helfen und Gutes zu tun. Persönlich erlebbar wird es dadurch, dass wir dafür die Füße umranden und aus den Fußspuren Esels-Gesichter basteln.

Ihr braucht:
• Graues, kartoniertes Papier
• Weißes Papier
• Bleistift (zum Umranden)
• Filzstift (für Nüstern und Mähne)
• Schere
• Wackelaugen
• Klebestift
• Buntes Masking Tape (das Klebeband dient als Zaumzeug)
Für diese Bastelei werden Schuhe und Socken ausgezogen, sich barfuß auf das graue Papier gestellt und gegenseitig die Füße mit dem Bleistift umrandet. Nach dem Ausschneiden wird das ausgeschnittene „Eselgesicht“ auf das weiße Papier gelegt, um aus der Ferse eine Esel-Schnauze zu umranden und ebenfalls auzuschneiden.
Schnauze und Augen und Zaumzeug werden aufgeklebt und anschließend mit Filzstift die Nüstern und Mähne gemalt.

Spielen: Wettwickeln

Der freundliche Helfer in der Geschichte hat dem Verletzten die Wunden verbunden. Welche Vorräte an Pflastern und Verbandsmaterial stehen euch für mögliche Einsätze im Haus zu Verfügung?
Vielleicht ist die eine oder andere Mullbinde auch für dieses Spiel zu verwenden?
Ihr braucht:
• 1-2 Mullbinden oder andere Verbände (die nicht selbstklebend sind)

Hier wird gegeneinander gewickelt. Wer zuerst eine vorher ausgerollte Mullbinde wieder einsatzbereit hat gewinnt.
Und wenn nur ein einziger Verband zur Verfügung steht, werden Aufwickelzeiten gestoppt, verglichen und gefeiert.

Verbandsmaterial-Rätsel

Sucht im Haus Verbandsmaterial zusammen und bringt es zum Tisch. (Und nein, dazu gehören natürlich keine Medikamente!) Es wäre gut, wenn ihr je nach Alter der Kinder bis zu zehn Gegenstände zusammentragen könntet.

Ihr braucht:
• Verbands- und Pflastervorräte, Kompressen oder Kältekompresse (hier dürfen auch selbstklebende Verbände gebracht werden)
• Vielleicht ist auch eine Verbandsschere oder Pinzette dabei?
• Ein großes Tuch zum Verdecken

Die Verbands-Materialien werden auf den Tisch gelegt und benannt. Ihr könnt euch auch dazu austauschen, wofür sie eingesetzt werden oder das eine oder andere, ausprobieren. So prägt ihr euch möglichst viele Gegenstände ein. Nun wird das Tuch über die Sammlung gelegt und eine Person entfernt – für alle anderen unsichtbar – einen einzelnen Gegenstand. Wenn nun das Tuch entfernt wird, wird gerätselt, was hier fehlt. Wollt ihr gemeinsam überlegen? Oder es als spielerischen Wettkampf gestalten?

Ich wünsche euch, dass ihr mit euren Kindern immer wieder erlebt, dass Gott euch hilft und ihr selbst zu Unterstützung und Hilfe für andere werden könnt. Wir dürfen feiern, dass Gott uns täglich und überall begleitet, uns Menschen zur Seite stellt und auch wir helfen können.

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin. Sie schreibt, damit Kinder entdecken können: Ich bin wertvoll und werde gesehen. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen und das wird in ihren Kinderbüchern in verschiedenen christlichen Verlagen erlebbar. Die Bilder sind ihrem kreativen Familienbuch entnommen „Von Fröschen und Pharaonen und der wundervollen Erkenntnis, eine Plage zu sein.“

Bildschirmzeit

Woran kann man sich bei der Auswahl von Videos für dreijährige Kinder orientieren? Und dürfen jüngere Geschwister schon mitschauen? 

Wenn Dreijährige Medieninhalte entdecken, ist es sehr wichtig, sich über das Was? und Wie? Gedanken zu machen. Das Format muss den Bedürfnissen und der Auffassungsgabe der Kleinen angepasst sein. Dabei ist eine kurze Laufzeit der Videos wesentlich. Die Länge von fünf bis maximal 20 Minuten sollte nicht überschritten werden. Außerdem empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass die Videos eine langsame Schnittfolge und ein insgesamt behutsames, ruhiges Erzähltempo haben.
Aber nicht nur die richtige Videoauswahl ist wichtig, auch auf das Wie? kommt es an. Am meisten profitieren kleine Kinder davon, wenn sie die bewegten Bilder gemeinsam mit Bezugspersonen anschauen. Eltern können Dinge benennen, erklären oder beruhigen, wenn etwas zu aufregend wird. Ist das gemeinsame Schauen mal nicht möglich, sollten die Eltern zumindest in Hörweite sein.

Wenn das Ausschalten schwerfällt
Manchmal reagieren Kinder mit Wut oder Frust, wenn das Video zu Ende ist und das Gerät ausgeschalten wird. Das ist verständlich, die Kleinen müssen erst lernen, mit überwältigenden Gefühlen umzugehen. Weil sie das Gesehene so gefesselt hat, braucht es eine Phase, um wieder zurückzukommen. Manchen Kindern hilft es, im Anschluss zu kuscheln oder durch gemeinsames Malen, Spielen oder Toben auf andere Gedanken zu kommen. In anderen Fällen ist Geduld gefragt, bis sich der Ärger gelegt hat. Auf keinen Fall sollten dem Kind Vorwürfe gemacht werden oder aus dem Affekt heraus Verbote ausgesprochen werden. Wichtig ist es, selbst ruhig zu bleiben und zu erklären, warum nicht weitergeschaut werden darf.

Kurze Clips für jüngere Geschwister?
Generell gilt, dass Kinder erst ab etwa drei Jahren in der Lage sind, Geschichten auf dem Bildschirm zu folgen und sie zu verstehen. Jüngere Kinder können von den bewegten Bildern überfordert werden. Aus diesem Grund wird empfohlen, dass Kinder unter drei Jahren noch möglichst wenig Zeit vor dem Bildschirm verbringen sollten.
Wenn zweijährige Geschwister in Ausnahmefällen mitschauen, gibt es einiges zu beachten: Geeignet sind dann nur kurze Clips mit maximal fünf Minuten Länge. Statt der ganzen Folge einer Serie können in sich abgeschlossene Teile daraus gezeigt werden. Zum Beispiel die Clips mit Maus und Elefant aus „Die Sendung mit der Maus“ oder kurze Puppentrickgeschichten aus „Unser Sandmännchen“. Der Einstieg fällt leichter, wenn die bewegten Bilder von Stil und Optik an Bücher erinnern, die das Kind schon kennt; zum Beispiel „Die Raupe Nimmersatt“ oder „Bobo Siebenschläfer“. Eine ruhige Erzählstimme, die in sehr einfachen Sätzen das Gesehene kommentiert, ist für die Kleinsten besonders geeignet. Auch Geschichten, die ganz ohne Sprache auskommen, haben ihren Reiz.
Übrigens: Kinder brauchen nicht viel Auswahl, sie lieben Wiederholungen. So können sie Bekanntes und Vertrautes (wieder-)entdecken, das Gesehene besser nachvollziehen und verarbeiten. Eine Sammlung empfehlenswerter Inhalte und weitere Tipps zum Medienstart finden Eltern auf der Website von FLIMMO.

Michael Gurt
ist verantwortlicher Redakteur und Projektleiter von FLIMMO, dem Elternratgeber zu TV, Streaming, Social Media und Kino. FLIMMO ist ein Projekt des Vereins Programmberatung für Eltern e.V., mit der Durchführung ist das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis betraut.

Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.

 

 

 

 

 

Einzelkind

Sind Familien mit Einzelkindern unvollständig? Oder ist das nur ein Klischee?
Familien mit zwei Kindern bilden die größte Gruppe unter den Familien mit Kindern und sind maßgeblich für die Wahrnehmung in unserer Gesellschaft. Obwohl Familien mit einem Kind die zweitgrößte Gruppe darstellen, halten sich negative Klischees zu Einzelkindern weiterhin sehr hartnäckig. Dazu zählt zum Beispiel, dass Einzelkinder weniger sozial seien oder sich egoistischer verhalten, was damit erklärt wird, dass sie ohne Geschwister nicht richtig teilen lernen könnten. Auch werden Einzelkind-Eltern von der Annahme verunsichert, dass ihre Kinder einsam seien, sowohl in jungen Jahren als auch im späteren Erwachsenenleben in Bezug auf die Pflege oder Trauer um ihre Eltern.

Gut eingebunden
Diese Klischees lassen sich jedoch nicht belegen. Tatsächlich sind die Vorurteile gegenüber Einzelkindern schon seit den 1980er-Jahren widerlegt. Denn Einzelkinder wachsen in vielen Bereichen gar nicht so viel anders auf als Kinder mit Geschwistern. Sie haben ab dem frühen Kleinkindalter die Möglichkeit, mit anderen Kindern in der KITA oder bei einer Tagesmutter zu spielen. Sie verbringen Zeit gemeinsam mit Gleichaltrigen auf dem Spielplatz oder in Eltern-Kind-Kursen. Ihre sozialen Fähigkeiten scheinen in einem Punkt sogar stärker ausgeprägt zu sein: Sie wissen um die Bedeutung von Freundschaft und zeigen hier ein hohes Maß an Geduld, Nachsicht und die Fähigkeit zu Kompromissen. Auch wenn wir uns heute mit unseren kleinen Kindern nicht vorstellen können, dass sie eines Tages erwachsen und selbstständig sind, dürfen wir uns darauf verlassen, dass sie gut eingebunden sein werden. Nämlich in das soziale Netzwerk, dass sie sich aus Partnern, Freundinnen und Kollegen geschaffen haben. Sie werden nicht allein sein, wenn ihre Eltern sterben.

Eine richtige Familie!
Leider fühlen sich Familien mit einem Kind nicht selten als Eltern zweiter Klasse. Sie sind die, die noch keine richtige Familie sind. Diejenigen, die es sich mit „nur“ einem Kind leicht machen. Es sind die, die egoistisch sind, weil sie ihrem Kind kein Geschwister schenken. Familie, Freunde, Arbeitskollegen oder Bekannte gehen häufig davon aus, dass auf ein erstes Kind auf jeden Fall ein weiteres folgen wird – und zwar so selbstverständlich, wie auf das Einatmen ein Ausatmen folgt. Viele Eltern lassen sich verunsichern, wenn das Gegenüber überrascht darauf reagiert, dass sich eine Familie mit einem Kind komplett fühlt. In einem solchen Fall hilft es, für sich klar zu wissen, warum man sich für dieses Familienmodell entschieden hat.
Die guten Gründe für mehr als ein Kind liegen zum Beispiel nicht mehr so selbstverständlich auf der Hand, wie es in der Vergangenheit mal war. Unser modernes Leben stellt sehr hohe Anforderungen an Familien. Außerdem gibt es zahlreiche individuelle Gründe, bei einem Kind zu bleiben – für keinen davon muss man sich rechtfertigen! Eltern dürfen sich also nicht nur die Frage stellen, was besser für ihr Kind ist, sondern sollten sich fragen, was sich gut für ihre Familie anfühlt. Durch diese Frage wird deutlich, was es für alle Familienmitglieder bedeuten würde, wenn ein weiteres Kind hinzukommt. Und diese Frage ist entscheidend, damit Eltern sich bewusst machen, was sie für sich persönlich wollen.

Anna Hofer ist Autorin des Buches „Mein fabelhaftes Einzelkind. Warum Kinder auch ohne Geschwister glücklich groß werden“ (Kösel) und arbeitet als Familienberaterin. www.anna-hofer.de

Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.

Family FIPS 5/25: Bibel-Kreativ-Tipp „Jakob und Esau – Alles wieder gut?“

Hintergrund
Die Ausgabe 5/25 von Family FIPS setzt die Geschichte der Zwillinge Jakob und Esau fort. In der vorherigen Ausgabe haben wir gehört, wie Jakob seinen Bruder um das Erstgeburtsrecht und den Segen des Vaters betrogen hatte. Und doch war Gott auch auf seiner Flucht vor dem Bruder bei Jakob. Diesmal erzählt der Bibeltext aus 1. Mose 30 – 33 davon, wie sich Jakob und Esau wieder versöhnen.
Ich bin mir sicher, dass Gott euch und euren Kindern immer wieder Versöhnung schenken möchte, was auch immer die Ursache eines Streits gewesen sein mag. Gott hilft dabei, dass auch in eurer Familie alles wieder gut werden kann.

Herz-Versöhnungs-Kekse
Backt zusammen Butterplätzchen in Herzform. Beim Dekorieren (zum Beispiel mit buntem Zuckerguss oder Streuseln) könnt ihr darüber sprechen, wie schön es ist, wenn man sich nach einem Streit wieder liebhat – so wie Jakob und Esau.

Ich empfehle dieses Rezept unserer Oma:
• 500 g Mehl
• 250 g Margarine
• 2 Eier
• 200 g Zucker
• 1 Vanillezucker
• 1 Prise Salz
• Nach Bedarf zum Verzieren: Lebensmittelfarben, Streusel, Puderzucker und Zitronensaft
• Außerdem: Backpapier, Wellholz, Ausstechform Herzen, Messer, Backpinsel

Aus den Zutaten einen Knetteig herstellen und etwa einen halben Zentimeter dick ausrollen. Herzen ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Bei 180 bis 200 Grad Celsius etwa 15 Minuten auf der mittleren Schiene backen. Gegen Ende der Backzeit die Herzen mit einem Messer halbieren. (Das übernehmen große Geschwister oder Erwachsene!) Die gebackenen Herzen können noch im warmen Zustand mit der Puderzucker-Zitronen-Mischung glasiert und mit Streuseln verziert werden. Am besten werden immer zwei Hälften gleich dekoriert. Beim gemeinsamen Verzehr gilt es dann, die passenden Hälften zu finden.

Kuschliger Versöhnungsort
Baut mit Decken, Kissen und Kuscheltieren eine „Versöhnungsecke“ – einen Ort, an den man sich zurückziehen kann, um wieder Frieden zu schließen. Wie Jakob, der Esau viele Geschenke bringt, kann jedes Kind etwas Kleines mitbringen, um die Ecke freundlich zu gestalten (z. B. ein Bild oder ein Kuscheltier).
Ihr braucht:
• Kissen
• flauschige Decken
• Kuscheltiere, Stifte und Papier oder auch Bücher für gemeinsame Spiel-, Kuschel- und Versöhnungsmomente

Gemeinsam geht’s besser!
Wie Jakob und Esau, die sich nach langer Zeit wieder begegnen und versöhnen, erleben die Kinder bei diesem Spiel: Wir möchten zusammen unterwegs sein. Auch, wenn das manchmal Herausforderungen mit sich bringt. Gemeinsam schaffen wir alles!
Ihr braucht:
• Tuch oder Schal
• langes Seil oder Straßenkreide
• Gegenstände, um einen Parcours aufzubauen

Die Beine von einem nebeneinanderstehenden Paar werden jeweils am inneren Bein locker mit einem Tuch oder Schal zusammengebunden (Drei-Bein-Lauf).
Ziel ist es, gemeinsam einen kleinen Parcours oder eine Strecke zu meistern – mit Kurven, Hindernissen oder Aufgaben (z. B. ein Kuscheltier gemeinsam holen, über eine Linie balancieren, etwas gemeinsam tragen). Der Parcours kann mit einem langen Seil gelegt oder mit Straßenkreide aufgemalt werden. Mit Stühlen, Kartons oder anderen Gegenständen können Hindernisse aufgebaut werden, die die Kinder überqueren oder umlaufen müssen.
Vor dem Start sagen sich die Kinder einen Freundschaftssatz, z. B.: „Wir schaffen das zusammen!“ oder „Ich bin froh, dass wir ein Team sind!“ – „Streit trennt, Versöhnung verbindet!“

Ich-mag-dich-Steine
Die Kinder bemalen kleine Steine mit bunten Farben und Symbolen (z. B. Herz, Sonne, Regenbogen, zwei Hände). Wer kann und mag, kann auch (mit Hilfe) Wörter wie „Frieden“ oder „Freunde“ draufschreiben. Die Steine können als Versöhnungssteine verschenkt oder getauscht werden – als Zeichen für einen Neuanfang, so wie bei Jakob und Esau.

Ihr braucht:
• Steine
• Filzstifte (möglichst deckend)
• weiße Acrylfarbe zum Grundieren für die Großen und Wasserfarben zum Verzieren für die Kleinen
Für das Trocknen der Farben ist Geduld gefragt, und die war auch bei Jakob und Esau nötig. Die Brüder hatten sich viele Jahre nicht gesehen, bis es endlich zur Umarmung kam. Sprecht in der Zwischenzeit als Familie darüber, wie Versöhnung leichter gelingen kann.

Ich wünsche euch, dass ihr mit euren Kindern immer wieder Versöhnung feiern könnt und dass es dafür nicht so lange dauern muss. Wir dürfen feiern, dass Gott uns täglich und überall begleitet und uns auch bei anstehenden Versöhnungen helfen kann.

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin. Sie schreibt, damit Kinder entdecken können: Ich bin wertvoll und werde gesehen. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen und das wird in ihren Kinderbüchern in verschiedenen christlichen Verlagen erlebbar. 

Entspannte Sonntage

Sonntage sind in vielen Familien die anstrengendsten Tage in der Woche. Das muss nicht sein. Mit diesen Anregungen werden die Sonntage mit Kindern wieder zu Ruhetagen.

Oh ja, Sonntage mit Kindern im Kindergartenalter können echt herausfordernd sein! Mir haben ein paar Punkte dabei geholfen, mehr Ruhe am letzten Tag der Woche zu erfahren. Vielleicht sind auch Anregungen für euch dabei:

1. Vorbereitung
Manche Dinge, die mich am Sonntag stressen, lassen sich gut vorbereiten und dadurch vermeiden. Zum Beispiel kann ich unter der Woche ein Mittagessen vorkochen und einfrieren oder samstags die Wäsche durchwaschen und Ordnung schaffen. Wenn es zeitlich knapp ist, darf das auch heißen, die Wäsche und Unordnung hinters Sofa zu schieben und Tiefkühlpizzen zu kaufen. Außerdem kann ich samstagabends eine Dose Apfelschnitze, die Toniebox und Kopfhörer hinlegen: Wenn die Kinder morgens früh aufstehen und man selbst noch ein bisschen liegenbleiben will, lässt sich so die Zeit im Bett noch etwas verlängern, bis es für alle Frühstück gibt.
2. Rituale zum Tagesstart
Kleine, wiederkehrende Rituale machen auch den Kindern sichtbar, dass heute ein besonderer Tag ist. Das können zum Beispiel Zutaten zum Frühstück sein, die es nur sonntags gibt oder eine Kerze, die die Kinder anzünden dürfen. Oder eben die Apfelschnitze im Bett.
3. „Wunschzeiten“
In der Familie kommen viele unterschiedliche Vorstellungen zusammen, wie ein Ruhetag aussehen sollte. Eine Freundin von mir hat deshalb „Wunschzeiten“ eingeführt, und wir haben damit auch gute Erfahrungen gemacht. Dazu sprechen wir darüber, welche Idee jeder von einem Ruhetag hat. Zuerst unter uns Eltern und dann auch mit den Kindern. Mit Kindergartenkindern lassen sich die Wünsche auf Bildkärtchen festhalten. Darauf könnte zum Beispiel „Spielplatz“, „Lego bauen“, „Lesen“ oder „Allein spazieren gehen“ stehen. Fangt bei der Umsetzung der Wünsche klein an: 20 Minuten reichen für den Anfang. Eine Sanduhr kann dabei helfen, die Zeit für die Kinder zu visualisieren. Dann heißt es: Bis die Sanduhr abgelaufen ist, liest Mama allein draußen ein Buch und Papa ist zuständig. Oder wir spielen alle zusammen Feuerwehr. Wenn die Kinder wissen, dass sich in ihrer Zeit alles auf sie konzentriert, ist es für sie auch leichter, uns Erwachsenen unsere Zeit zu geben, wenn wir dran sind.
4. Verabredungen
Für mich sind die entspanntesten Zeiten oft die, wenn wir mit Freunden zusammen sind, die Kinder im ähnlichen Alter haben. Dann sind die Kinder miteinander beschäftigt, und wir haben Zeit für Austausch. Der Besuch von einer befreundeten Familie kann ein schönes Sonntagsritual sein, dass allen Bedürfnissen gerecht wird.
5. Erwartungen loslassen
Ganz ehrlich: Der Sonntag mit kleinen Kindern wird nicht mehr so ruhig sein wie in der Zeit vor den Kindern. Manchmal machen uns die eigenen Erwartungen den größten Stress. Den Sonntag, an dem wir so richtig zur Ruhe kommen, die Wohnung ordentlich bleibt und das Essen drei Gänge hat, wird es womöglich erst wieder geben, wenn alle ausgezogen sind. Bis dahin gehen wir kleine Schritte. Manchmal auch zwei vor und einen wieder zurück. Wir fangen damit an, samstagabends die Wäsche hinters Sofa zu schieben, Tiefkühlpizza einzukaufen und uns mithilfe einer Sanduhr Lesezeit zu gönnen. Wir arbeiten uns langsam vor und feiern die kleinen Erfolge.

Sarah Franke ist Erzieherin und Gemeindepädagogin. Sie lebt mit ihrer Familie im Schwarzwald und bloggt unter www.raeuberliebe.blog, Instagram: @raeuber.liebe

Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.

Family FIPS 4/25: Bibel-Kreativ-Tipp „Zwillinge im Streit“

Hintergrund
Die Ausgabe 4/25 von Family FIPS erzählt die Geschichte der Zwillinge Jakob und Esau. Die hier erlebbaren Bibeltexte aus 1. Mose 25,19-34, Kapitel 27, 28 und 33 erzählen davon, wie sich der Jüngere Jakob das Erstgeburtsrecht und den Segen des Vaters erschleicht, der eigentlich dem Älteren gelten sollte und wie dennoch sichtbar wird, dass Gott ihn auf der Flucht begleitet und schützt.
Ich bin mir sicher, dass Gott euch und euren Kindern nachgeht und nah sein möchte.

Für kochende Familienmomente: Linsensuppe
Die Linsensuppe von Jakob muss für Esau so verlockend gewesen sein, dass der hungrige Jäger Esau dafür sein Erstgeburtsrecht abgibt. Normalerweise sind meine Kinder keine Linsensuppenfans, aber gemeinsames Schnippeln und Rühren weckt Neugierde.

Ich empfehle für 3 Portionen Linsensuppe dieses Rezept unserer Oma:
• eine Dose Linsen mit Suppengrün
• 2 Kartoffeln
• etwas Wasser zum Garen der kleingeschnittenen Kartoffeln
• je nach Bedarf 2 (vegetarische) Würstchen

 

 

Die kleingeschnittenen Kartoffeln werden im Wasser etwa 15 Minuten gegart. Den Inhalt der Dose hinzugeben und mit den klein geschnittenen Würstchen erhitzen.
Am besten schmeckt die Linsensuppe aus selbstbemalten Suppenschälchen.

 

Linsen zum Fühlen 
Werden getrocknete Linsen (noch) nicht gegessen, dann werden sie genau betastet. Ähnlich wie Issak, der Vater von Jakob und Esau, auch getastet und gefühlt hat. Füllt Schüsseln mit den getrockneten Hülsenfrüchten und vergrabt die Hände darin. (Unsere Oma war doch etwas erstaunt, als sie uns besuchte und die Kinder gerade in den Schüsseln fühlten. Die Linsen eignen sich aber auch danach noch zum Basteln oder Keimen wie unten beschrieben …)

 

Zum Experimentieren: Linsen-Sprossenzüchtung 
Ich bestellte – aufgrund meines nicht vorhandenen grünen Daumens – etwas skeptisch ein Keimglas. Für unser Experiment eine Portion Linsen im Glas einweichen und nach zwölf Stunden das Wasser abgießen. Bei uns gab es schon an Tag 1 große Aufregung, als die winzigen weißen Spitzen der Sprossen zu sehen waren. Die Kinder wurden begeisterte Beobachter. (Das Verkosten allerdings verlief etwas zurückhaltender.)

 

Ihr braucht für das Experiment:
• ein Keimglas
• getrocknete Linsen
• Wasser
• Etwas Geduld und Entdeckerneugier

 

 

Das Keimglas kommt mit einer Anleitung, wie die Linsenkeimlinge täglich gespült und zum Abtropfen schräg aufgestellt werden. Nach drei bis vier Tagen sind die Sprossen so weit aus den Linsen gewachsen, dass sie mit den Linsen gegessen werden können. Die wachsenden Sprossen können dann auf Butterbrot, in Salaten oder als einfache Mutprobe gekostet werden.

Bärte und fellige Armbänder 
Der alte und sehbehinderte Isaak verwechselt in der biblischen Geschichte seine Söhne, weil Jakob seine Arme mit Fell umwickelt hatte.
Für unser Tastspiel werden mit einem Schal die Augen locker verbunden und tastend Familienmitglieder erraten. Woran erkennt ihr sie mit geschlossenen Augen?

 

Ihr braucht für das Tasten:
• einen Schal für das Verbinden der Augen
• Papprollen von Toilettenpapier
• doppelseitiges Klebeband oder Klebestifte
• Wolle oder kleine Kunstfell-Stücke
• Feste Pappe
• Gummibänder
• Scheren

 

 

Für eine behaarte Esauverkleidung werden die Papprollen aufgeschnitten und mit Wollresten und künstlichen Fellstücken beklebt. Esau hatte bestimmt einen Bart. Bastelt Bärte auf Pappuntergründen, befestigt daran Gummibänder und haltet sie auf lustigen, bärtigen Familienfotos fest.

Die Bilder können euch daran erinnern: Ob im Streit oder in der Versöhnung, ihr seid Familie und gehört zusammen!

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin. Sie schreibt, damit Kinder entdecken können: ich bin wertvoll und werde gesehen. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen und das wird in ihren Kinderbüchern in verschiedenen christlichen Verlagen erlebbar. Einige Ideen zu dieser Einheit finden sich auch in ihrem Buch „Von Fröschen und Pharaonen und der wundervollen Erkenntnis, eine Plage zu sein“.

Family FIPS 3/25: Bibel-Kreativ-Tipp: Jesus macht gesund

Hintergrund
In der Ausgabe 3/25 von Family FIPS steht im Mittelpunkt, dass Jesus Menschen hilft und sie gesundmacht. Der Bibeltext in Lukas 17,11-19 enthält die Zusicherung: Gott sieht jeden einzelnen, er hilft und er heilt. Aus diesem Vertrauen heraus sind wir eingeladen, auch Dank für Genesung zu zeigen. Vielleicht möchten Sie dazu Psalm 103 ab Vers 2 lesen. Da ist es so formuliert: „Ich will den Herrn loben und nie vergessen, wie viel Gutes er mir getan hat. Ja, er vergibt mir meine ganze Schuld und heilt mich von allen Krankheiten! … Barmherzig und gnädig ist der Herr, groß ist seine Geduld und grenzenlos seine Liebe!“ (Übersetzung Hoffnung für alle)
Ich bin mir sicher, dass Gott auch Ihnen und Ihren Kindern zuspricht: Ich sehe dich und deine Schmerzen oder Krankheiten, ich möchte dir nahe sein und bin ein Gott, der hilft und heilt!

Wir-sind-endlich-alle-wieder-gesund-Fest
Mit Kindern gibt es immer Phasen, in denen eine Krankheit die nächste ablöst. Wenn dann alle wieder gesund sind, darf gefeiert werden!
Sie brauchen:
• ein Band
• Papiertaschentücher
• Filzstifte
• Eine Unterlage zum Bemalen
• Klebestift
Während sich in Krankheitszeit die Taschentücher neben den Betten stapeln, kann für das Fest aus Taschentüchern eine Girlande entstehen. Die Taschentücher werden mit Spitze, Mustern, Symbolen … bemalt. Dabei unbedingt eine Unterlage benutzen, da die Farben sonst durchdrücken. Die Taschentücher werden dann zum Dreieck gefaltet und an einer Leine mit Klebestiften fixiert.

Alle Fotos: Katrin Grieco

Festessen
Statt heißer Zitrone gibt es zum Fest Zitronenkuchen (ich gebe es zu: bei uns meistens als Backmischung) und selbst gemachte Limonade. Letztere schmeckt mit Eiswürfeln kein bisschen mehr nach Kranksein und liefert mit frischen Zitronen eine Extra-Portion Vitamine.
Alternative können frische Früchte wie Orangen, Bananen, Äpfeln, Erdbeeren, frische oder gefrorene Himbeeren, Trauben, Birnen oder auch Kiwi und Ananas zum Shake gemixt und püriert werden. In bunten Bechern schmecken fast alle Obstsorten gut.

 

Sie brauchen:
• Zitronenkuchen (selbst gebacken oder auch gekauft, nach solchen Phasen darf man es sich ruhig leicht machen)
• Bunte Becher
• Mineralwasser und Zitronen, ggf. Eiswürfel
• Frische oder gefrorene Früchte
• Zitruspresse und Pürierstab oder Mixer

 

Zum Basteln: Teetassen bemalen
Nach der Erkältung ist vor der Erkältung – oder sie wollen den Nachbarn eine Freude bereiten, die es nun erwischt hat? Bemalen Sie Teetassen und verschenken Sie damit Freude. Denn Lachen macht gesund.

Sie brauchen:
• weiße Tassen
• Porzellanmalstifte
• einen Backofen zum Fixieren der Farben
Verzieren Sie mit den Kindern Tassen mit Herzen, Blumen oder Zitronen und Pflastern, mit einem DANKE oder Gute-Besserungs-Wunsch und fixiere sie die kleinen Kunstwerke im Backofen. Auf den Porzellanmalstiften ist jeweils eine Angabe dazu.

 

 

Zum Spielen: Gesundheitsolympiade
Treten Sie im Kamillenteebeutelweitwurf gegeneinander an. Wenn der Beutel geworfen ist, wird der Landepunkt mit personalisiertem Pflaster markiert und der Nächste kann sein Glück versuchen.
Der Wettkampf wird ergänzt durch die Disziplin „Verbandaufwickeln“. Wer hat zuerst eine Mullbinde aufgewickelt? Und wenn nur ein Verband zur Verfügung steht, werden Aufwickelzeiten gestoppt, verglichen und gefeiert.
Als dritte Disziplin wird das Ei beim Eierlaufen durch einen Apfel, eine Mandarine oder Orange ersetzt und auf einem Esslöffel um die Wette transportiert.

Sie brauchen:
• Teebeutel, Pflaster, Stift
• Mullbinden-Verbände
• Esslöffel und Obst

Danke-Gedicht
In unserem Buch „Wenn Frösche Feste feiern“ haben wir ein Gedicht festgehalten, das gemeinsam mit Kindergartenkindern für ein Endlich-wieder-gesund-Fest entstanden ist. Werden Sie doch auch gemeinsam kreativ und überlegen Sie ihr persönliches Genesungs-Gedicht! Unseres hörte sich so an:

„Mal musst‘ ich frieren und dann doll schwitzen
oder mit Gipsbein auf dem Sofa sitzen.
Mal taten mir die Ohren weh,
dann juckte noch der große Zeh.
Doch in all dem, was mich wollt’ plagen,
da möchte ich heute DANKE sagen.
Ein Arzt war in der Nähe hier,
die richtige Medizin, die gab er mir.
Ich konnte Saft gegen den Husten schlucken
oder Tropfen bekommen gegen das Augenjucken.
Lieber Gott, ich war so krank,
nun bin ich fit, hab vielen Dank!“

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich mit Ihren Kindern täglich über die Nähe und Hilfe Gottes freuen können und daraus Kraft für Ihren Alltag schöpfen.

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin. Sie schreibt, damit Kinder entdecken können: ich bin wertvoll und werde gesehen. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen und das wird in ihren Kinderbüchern in verschiedenen christlichen Verlagen erlebbar.

Stressfrei reisen

Lange Autofahrten in den Urlaub oder zu Familienfeiern enden bei Familen mit kleinen Kindern stimmungsmäßig häufig in einer Katastrophe. Mancher fragt sich, ob sich der Stress überhaupt lohnt oder ob man lieber daheimbleiben sollte. Jedes Kind ist anders, und deshalb gibt es sicherlich keine Patentlösung. Drei Mütter geben erprobte Praxis-Tipps:

 

Die Kinder ernst nehmen

Verständnis und Geduld: Der beste Tipp, den mein Mann und ich umsetzen konnten, ist, auf unsere Haltung gegenüber den Kindern zu achten und unsere Gefühle daran anzupassen. Wir wertschätzen sie, wenn sie geduldig sind und zeigen Verständnis, wenn ihnen der Weg zu lange dauert.
Realistische Erwartungen: Wir haben gelernt, uns von der Wunschvorstellung zu verabschieden, dass alles harmonisch läuft und jeder gleichzeitig eine gute Zeit hat. Eine lange Reise ist anstrengend, und das dürfen unsere Kinder auch äußern. Das Kind muss nicht einfach „da durch“, sondern wir versuchen, es hindurchzutragen. Manchmal klappt das super und manchmal nicht so gut. Wir entschuldigen uns, wenn wir den Stress an unseren Kindern ausgelassen haben.
Mitspracherecht: Wir fragen die Kinder, was ihnen helfen würde. „Braucht ihr eine Pause?“ Vielleicht gibt es einen tollen Spielplatz, für den sich ein kleiner Umweg lohnt. Oder ihr könntet anhalten und ein spontanes Bewegungsspiel machen. Sowas wie: „Alle hüpfen jetzt, alle stampfen und alle machen, was das Kind sagt“. So fühlen sich auch die Jüngsten ernst genommen. Pausen an kindergerechten Orten sind generell für uns eine gute Idee. Die Kinder haben Spaß, Bewegung und frische Luft.

Gella Scheven ist Erzieherin und Mama von drei Kindern.

 

Nachts fahren oder es sein lassen

Mein Mann und ich lieben weite Distanzen. Unser Erstgeborener ist mit uns einmal quer durch Europa im Van gefahren. Das war streckenweise auch nicht immer easy going, aber so richtig anstrengend empfinde ich lange Reisen erst, seitdem noch ein Kind inklusive Bedürfnisse Teil der Crew geworden ist. Trotzdem fahren wir jährlich mehrmals nach Schweden in unser Ferienhaus – über 14 Stunden eine Strecke. Das funktioniert. Zumindest dann, wenn wir die Nacht durchfahren und die Kinder schlafen. Und es lohnt sich. Weil wir uns vor Ort erfahrungsgemäß nach wenigen Minuten von den Strapazen erholt haben. Andere Trips wiederum machen wir nicht mehr, weil Nervenaufwand und Genuss am Zielort nicht im Verhältnis stehen. Ich wäge deshalb vor jeder langen Fahrt gut ab und finde die Frage „Lohnt sich die weite Strecke für uns als Familie?“ völlig berechtigt. Wer dafür kein Verständnis hat, der stand noch nie in einem fiesen Baustellenstau auf der A8 am letzten Ferientag mit brüllenden Kindern auf der Rückbank.

Annabel Breitkreuz ist crossmediale Redakteurin. Über ihre Reiserouten durch Europa schreibt sie unter anderem in ihrem Buch „Wild.Frei.Authentisch – Aufbruch ins Abenteuer Familie“ (Brunnen Verlag).

 

Kurzstrecke mit Musik, Langstrecke mit dem Zug

Für meine Großstadt-Jungs (7 und 4) ist Autofahren nicht alltäglich. Nachdem wir knapp zwei Jahre kein eigenes Auto hatten, haben wir jetzt wieder einen alten „Pablo“ (Citroën Picasso) – quasi unser fünftes Familienmitglied. Am Wochenende fahren wir öfter zu unserem Campingplatz, der knapp zwei Stunden entfernt im Wald liegt. Die beiden Jungs schauen aus dem Fenster, manchmal spielen wir Tiere-Entdecken oder zählen Autos, die eine bestimmte Farbe oder Marke haben, schlafen, knabbern oder hören Hörspiele. Wir haben auch günstige LCD-Schreibtafeln (ähnlich wie eine Zaubertafel), auf denen sie im Auto malen können. Egal, wie lang die Fahrt ist, circa 20 Minuten vor Ankunft fangen sie meist an zu quengeln, besonders als sie noch jünger waren. Da hilft es nur noch, ihre Lieblings-CD von Rage against the Machine voll aufzudrehen und wild zu zappeln. Für längere Strecken nehmen wir am liebsten den Zug, da vergeht die Fahrt bei ein paar Partien UNO oder beim Vorlesen wie im Flug.

Anna Koppri ist Sozialpädagogin und Systemische Familientherapeutin. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.

 

Der Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.

Family FIPS 2/25: Bibel-Kreativ-Tipp: Gut geschützt

Hintergrund
In der Ausgabe 2/25 von Family FIPS steht ein Vers aus dem Psalm 91 im Mittelpunkt. Psalmen sind Gebete, die oft auch als Lieder gesungen wurden. Der hier im Fokus stehende Vers enthält in unterschiedlichen Bildern die Zusicherung: Du lebst unter Gottes Schutz. Wie in der FIPS-Ausgabe, überträgt auch dieses Zusatzmaterial den Text in die heutige Zeit. „Wer unter dem Schirm des Höchsten …“, wie es in der Lutherbibel übersetzt wird, meint zwar keinen Regenschirm wie in unserer Erzählung, aber ist ein für Kinder gut verständliches Bild des Schutzes.“
Ich bin mir sicher, dass Gott auch Ihnen und Ihren Kindern zuspricht: Du stehst unter meinem Schutz und darfst dich bei mir sicher und geborgen fühlen!

Für spielerische Familienmomente: Karten-Pärchen-Finden
In dem Psalm sind verschiedene Bilder und Vergleiche zu lesen, wie wir uns Gottes Schutz vorstellen können. Vielleicht basteln Sie sich ein Kartenspiel, um gemeinsam aufzudecken, welches Bild Ihnen besonders guttut?

Sie brauchen:
• mind. 20 Pappkarten (oder Pappuntersetzer) für 10 Paare
• Stifte

Bemalen Sie jeweils zwei Karten mit einem identischen Motiv aus dem Psalm 91. Fügen Sie auch noch eigene Vergleiche hinzu. Hilfreich könnten dabei die Fragen sein: Wann fühlst du dich besonders beschützt und sicher? In einer Umarmung? Auf Schultern getragen? Unter einer Kuscheldecke? Mit einem Stofftier im Arm? Mit einem Helm auf dem Kopf oder in einem Fahrradsitz? Um besser ins Gespräch zu kommen, können die einzelnen Kartenpaare jeweils von einer jüngeren und einer älteren Person gestaltet werden. Wie sieht der Regenschirm aus, den Sie sich vorstellen? Und wie der von Ihrem Kind?

Aus dem Bibeltext sind z. B. folgende Vergleiche für mögliche Karten denkbar:
Ein Schirm (bei Regen) / Der Schatten eines Baums (bei Hitze) / Eine mittelalterliche Burg / Die Flügel einer Henne (unter denen ein sicherer Platz ist) / Ein Schild …

Wenn alle Kartenpaare bemalt sind, werden die Karten gemischt und umgedreht auf dem Tisch verteilt. Dann werden die Pärchen gesucht: Der Reihe nach werden je zwei Karten umgedeckt. Je nach Alter der Kinder kann die Anzahl an Karten erhöht werden. Erzählen Sie sich dabei, wann Sie sich geborgen fühlen und was Sie besonders anspricht.

 

Zum Bemalen: Schirm des Höchsten
Als meine Töchter noch kleiner waren, ließen sie sich oft nur im Tragegurt oder Kinderwagen zum Schlafen bringen. Mit Regenschirm war ich stets bedacht, dass die zarten Wesen keinen einzigen Tropfen abbekamen, was oft bedeutete, dass ich mit nassem Rücken zu Hause eintraf. Bei starker Sonne wurde der kleine Kinderwagenschirm von mir ständig gedreht und bei Pausen darauf geachtet, dass der Schatten nicht wegwandern würde. Welch ein schönes Bild, dass Gott so auch auf uns achtet.
Wie bereits zum Hintergrund erläutert, kannte der Verfasser von Psalm 91 noch keinen Regen- oder Sonnenschirm wie wir ihn heute kennen. Für uns ist das aber eine gute Möglichkeit, um gemeinsam ein eindrückliches Bild für Gottes Schutz im Alltag zu gestalten.

 

Sie brauchen:
• einen Regenschirm (aus möglichst hellem Gewebe) – je nach Wetterprognose kann natürlich auch ein Sonnenschirm bemalt werden
• Stoffmalstifte oder wie hier verwendet: Posca-Stifte (oder eine ähnliche Marke), die auf dem Gewebe nicht verlaufen und auch wasserfest sind
• je nach Alter der Kinder eine Wachstischdecke, um die Unterlage zu schützen und auch ein Malerkittel für die eigene Kleidung
Der Schirm wird mit den wasserfesten Stiften verziert.

 

Wenn wir manchmal auch durch strömenden Regen laufen müssen, dann wissen wir doch, dass Gott seine gute Hand über uns hält und uns liebhat. Deswegen haben wir uns für Regentropfen und Herzen entschieden.

 

Zum Basteln: Geborgen unter den Flügeln
Wenn es um meine Kinder geht, habe ich schon zu hören bekommen, ich solle „nicht so glucken“. Dann lese ich in der Bibel, dass wir unter Gottes Flügeln Schutz finden, und weiß mich in bester Gesellschaft und auch als Mutter geborgen. Mich beeindruckt das Bild, dass Gott seine Kinder wie eine Henne ihre Küken unter schützenden Flügeln sammelt.

 

Sie brauchen:
• Pappteller
• Klebestift
• buntes Tonpapier
• Bleistift
• Schere
• eventuell zum Verzieren: bunte Federn

 

 

Basteln Sie Glucken aus Tonpapier, mit ausgeschnittenen Kinderhandabdrücken als Kamm und mit Ihren großen Handabdrücken als Flügel. Und wenn diese sich hochklappen, können kleine Küken darunter Schutz finden. Freuen Sie sich gemeinsam an dieser Geborgenheit!

 

Zum Besuchen: Ausflug in alte Burgmauern 

 

Besuchen Sie eine alte Burgruine oder tauchen Sie zu Hause in das Ritterleben ein. Ich war begeistert von einer Straßenkreide-Burg, die unsere Mädels mit ihren Freunden gemalt haben. Werden Sie zu mutigen Rittern in Rüstungen. Vielleicht zimmern Sie auch ein Ritterschild (aus Holz oder Pappe) und bemalen es mit eigenem Wappen.

 

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich mit Ihren Kindern täglich über die Geborgenheit und den Schutz Gottes freuen können und daraus auch Zuversicht für ihren Alltag schöpfen können!

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin für bunte Geschichten mit rotem Faden. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen, wie sie das auch in ihren Kinderbüchern in verschiedenen christlichen Verlagen lebt.

Trauerbegleitung

Trauerbegleitung

Wenn Kinder einen Elternteil verlieren, ist das ein unfassbar großer Schmerz. Wie kann man betroffene Kinder in so einer Ausnahmesituation unterstützen und gut begleiten?

Es ist wichtig, dem betroffenen Kind Mitgefühl und Verständnis entgegenzubringen. Bieten Sie dem Kind Raum für seine Gefühle an – egal ob es weint, wütend ist oder einfach nur still sein möchte. Vermeiden Sie es, ihm zu sagen, dass es stark sein soll oder über seine Gefühle reden muss. Lassen Sie das trauernde Kind einfach wissen, dass Sie da sind und ihm zuhören, wenn es bereit dazu ist, sich zu öffnen. Verstecken Sie auch Ihre eigene Betroffenheit nicht, sondern zeigen Sie, dass Sie traurig sind. Kinder spüren unsere Emotionen und fühlen sich verstanden, wenn wir sie teilen.

Kinder in diesem Alter haben oft noch kein vollständiges Verständnis vom Konzept des Todes. Überlegen Sie sich eine altersgerechte und ehrliche Erklärung – auch Ihrem eigenen Kind gegenüber. Beschönigende Aussagen wie „Er ist eingeschlafen“, sind dabei weniger hilfreich, da sie möglicherweise Ängste auslösen. Stattdessen könnten Sie zum Beispiel sagen: „Der Papa deines Freundes ist bei einem Unfall gestorben. Das bedeutet, dass er nicht mehr zurückkommen kann. Wir sind alle sehr traurig darüber.“ Vergessen Sie nicht, dass Trauer ein Prozess ist, der Zeit braucht. Seien Sie geduldig und verständnisvoll. Geben Sie allen Betroffenen die Zeit, die sie brauchen, um den Verlust zu verarbeiten. Dazu kann es auch gehören, dass sich das Kind zurückzieht.

Sicherheit schenken

In Krisenzeiten benötigen Kinder stabile und verlässliche Beziehungen. Sie helfen dem betroffenen Kind, indem Sie es willkommen heißen. Wenn es zu Ihnen zu Besuch kommt, können kleine Routinen dabei helfen, ihm ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu geben. Hilfreich ist es auch, wenn Sie positive Erinnerungen an den Verstorbenen bewahren. Je nachdem wie nahe Ihnen das Kind steht, können Sie beispielsweise alte Geschichten erzählen, Fotos anschauen oder ein Erinnerungsstück gemeinsam basteln. Solche Aktivitäten spenden Trost und halten das Gefühl der Verbindung aufrecht. Eine weitere Idee, um das Kind in seiner Trauer zu unterstützen, besteht darin, dem hinterbliebenen Elternteil Hilfe anzubieten. Fragen Sie nach, ob Sie etwas für die Familie tun können, zum Beispiel einkaufen gehen. Auf diesem Weg tragen Sie dazu bei, dass die trauernde Familie mehr wertvolle Zeit miteinander verbringen kann.

Insgesamt ist es wichtig, dass ein Kind spürt, dass es mit der Trauer nicht allein ist und dass es Menschen gibt, die sich kümmern und seine Gefühle ernst nehmen. Ich hoffe, diese Tipps helfen Ihnen dabei, dem trauernden Kind in dieser schwierigen Zeit zur Seite zu stehen. Denken Sie daran: Ihre Präsenz, Ihr Einfühlungsvermögen und Ihre Geduld sind die beste Unterstützung, die Sie ihm und auch Ihrem eigenen Kind geben können.

Natalie Papanikolaou ist systemische Familienberaterin und ehrenamtliche Sterbe- und Trauerbegleiterin. www.familien-glueck.com

Der Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.