Bibel-Kreativ-Tipp: Riesenüberraschung für David

Hintergrund
In der Ausgabe 4/23 von Family FIPS erlebt der Hirtenjunge David, wie Gott ihm durch den Propheten Samuel ein Versprechen zusagt: David soll der neue König von Israel werden.
Der ungehorsame König Saul soll abgelöst werden. Selbst der Prophet ist davon überrascht und vermutet zunächst einen der sieben großen Brüder von David als die Auserwählten.
David muss erst von den Schafsweiden geholt werden, um dann mit Öl zum künftigen König gesalbt zu werden. Warum Gott ihn ausgewählt hat? Er kennt den Hirtenjungen David. Er weiß, dass der es zum Schutz der Schafe seines Vaters auch mit Löwen und Bären aufgenommen hat. Und stets hat er sich dabei auf Gottes Kraft verlassen. Damit hat David als Hirte das Herz eines Königs gezeigt. Gott hat David zwischen den Schafen gestärkt und der darf sich auch in seiner neuen Aufgabe auf seine Hilfe verlassen.

Schaf-Laternen basteln
David erzählt davon, wie er die Schafe hütete, als ein Löwe und ein Bär kamen, und wie Gott ihn in diesen Situationen bewahrt hat. So ein Hirtenleben kann ganz schön unheimlich sein! Und uns heute geht es da nicht anders. Die Herausforderungen mögen anders daherkommen, aber es ist doch gut, wenn wir dann ein kleines Licht in dunklen Momenten haben, dass uns daran erinnert: Wir sind nicht alleine!

Katrin Grieco

Sie brauchen:

• kartoniertes Papier
• Butterbrotpapier, Watte

• Klebestift und Klebeband
• einen schwarzen Stift
• eine Schere
• ein künstliches Teelicht

 

So geht’s: Für die Schafs-Laterne wird der Schafumriss von Körper und Kopf separat zugeschnitten. Anstelle von Beinen wird ein breiter Streifen des kartonierten Papiers als Boden mit ausgeschnitten, der umgeknickt wird und so dem Schaf einen Stand ermöglicht.
Mit Ihrer Hilfe wird die Innenfläche aus dem Bauch ausgeschnitten und von den Kindern Butterbrotpapier dahinter geklebt. Nun können Kopf und Bauch mit Watte beklebt und mit dem Stift bemalt werden.
Das Teelicht bringt die Laterne zum Leuchten und beruhigt auch trubelige Alltagsmomente.

Löwen- und Bärenhandpuppen basteln
Wie könnte es ausgesehen haben, als David mit Bären und Löwen zu kämpfen hatte? Dazu können Sie aus braunen Papiertüten und Moosgummi Handpuppen basteln.

Katrin Grieco

Sie brauchen:
• zwei braune Papiertüten
• Moosgummi in Braun und Gelb (oder kartoniertes Papier)
• einen schwarzen Stift
• eine Schere
• einen Klebestift
• Wackelaugen nach Belieben

 

So geht’s: Für die Tiere werden Arme, Ohren und Mähne aus dem Moosgummi (oder Papier) ausgeschnitten.
Beim Aufkleben darauf achten, dass die Tüten mit dem Boden nach oben auf dem Tisch liegen, sodass sich das „Maul“ der Tiere später auch öffnen lässt.
Und denken Sie daran, dass Moosgummi immer eine extra Portion Klebestift vertragen kann. Genau richtig also für kleine Hände.
Mit dem schwarzen Stift und möglicherweise Wackelaugen werden die Tüten lebendig. Ob Ihre Kinder die Geschichte nachspielen oder Bär und Löwe sich am Ende als freundlich erweisen?

Tier-Toasts genießen

Katrin Grieco

Zur Feier über die besiegten Löwen und Bären werden aus Toastbrot Gesichter geformt. Das Brot wird mit Nussmus oder Schokocreme bestrichen und mit Bananen und Schokodrops belegt. So ein Snack bietet die Gelegenheit, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen: „Was sind deine Löwen oder Bären, mit was musst du diese Woche ganz schön kämpfen oder was macht dir Angst? Wo würdest du dir wünschen, dass Gott dich stark macht?“ Mit neuem Mut können dann die Brote verputzt werden!

 

Ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern, dass Sie erleben, wie Gott Ihnen Kraft schenkt für all die kleinen und großen Herausforderungen im Alltag!

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin für bunte Geschichten mit rotem Faden. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen, wie in ihrem Buch „Von Fröschen und Pharaonen und der wundervollen Erkenntnis, eine Plage zu sein.“ (Saatkorn-Verlag).

 

 

Vorzeitig einschulen?

In Deutschland und Österreich ist es als Eltern möglich, sein Kind einschulen zu lassen, auch wenn es nach der Stichtagsregelung noch nicht eingeschult werden muss. In Deutschland spricht man hier von „Kann-Kindern“. Doch wie finden Eltern heraus, ob das Kind schulreif ist?

Zunächst eine kleine fachliche Anmerkung: Füher sprach man von „Schulreife“, heute werden die Begriffe „Schulfähigkeit“ beziehungsweise „Schulbereitschaft“ benutzt, weil einerseits der Teilbegriff „Reife“ die Vorstellung provoziert, mit zunehmendem Alter „reife“ jedes Kind körperlich und kognitiv heran. Andererseits wird Schulfähigkeit oder Schulbereitschaft seit Jahren sehr viel umfassender betrachtet.

Kann man denn sein Kind zu früh einschulen oder aber zu lange warten?
Eine vorhandene Schulfähigkeit oder Schulbereitschaft ergibt sich immer aus vier Kompetenzfeldern: einer emotionalen, motorischen, sozialen und kognitiven Schulfähigkeit. Zu ihr gehören vor allem seelische Stabilitäten, Belastbarkeit, eine größere Portion Selbstsicherheit, ein grundsätzlich vorhandenes Regelbewusstsein, Lerninteresse und Neugierde, ein Bündel an sozialen Verhaltensweisen sowie Entspannungsfähigkeiten, Ausdauer, Zuversicht und ein gewisses Maß an Konzentrationsfertigkeit. Da jedes Kind ein „Unikat“ ist, das sich von anderen Kindern – auch unabhängig vom Alter – individuell unterscheidet, ist die Stichtagregelung in Deutschland nur bedingt hilfreich. Zusammenfassend kann festgehalten werden:
> Nicht das Stichtagsalter ist entscheidend, sondern das Vorhandensein bestimmter Fertigkeiten!
> Britische, US-amerikanische und deutsche Studien weisen deutlich darauf hin, dass die Schulfähigkeit bei 6-jährigen Kindern deutlich stärker vorhanden ist als bei 5-jährigen Kindern.
> Vorzeitig eingeschulte Kinder wiederholen häufiger eine Klasse.
> Bei zu früh eingeschulten Kindern ziehen sich nicht selten Fertigkeitsmängel durch die folgenden Schuljahre.
> Wenn die Kita eine spannende, kommunikationsreiche und selbstständigkeitsfördernde, situationsorientierte Pädagogik mit handlungsaktiven Projekten anbietet, kann eine spätere Einschulung keine entwicklungshinderlichen Folgen hervorbringen.

Sollte ich mein Kann-Kind, wenn es noch ein Jahr länger in den Kindergarten geht, zusätzlich intellektuell fördern, zum Beispiel mit Musik- oder Sprachunterricht?
Es geht bei einem Aufbau der Schulfähigkeit – im Gegensatz zur landläufigen Meinung vieler Erwachsener – nicht primär um eine intellektuelle Förderung. Das ist eine immer wiederkehrende Fehlannahme und würde am vorhandenen Problem vorbeiführen. Vielmehr muss es darum gehen, mit Kindern Rollen-, Musik-, Theater-, Fantasie-, Bewegungsspiele zu erleben, alltagsorientierte Gespräche zu führen, Umfelderkundungen zu unternehmen sowie die Selbstständigkeit der Kinder auszubauen, das Selbstwertgefühl von Kindern zu stärken und ihre Neugierde auf Neues anzusprechen! Die Schulbereitschaft setzt sich in erster Linie aus den Fertigkeiten Lernmotivation, Lernbereitschaft und Lernfreude zusammen. Es geht also um Persönlichkeitsmerkmale und nicht um Lernergebnisse.

Wie sollen wir damit umgehen, wenn unser Kind das erste Schuljahr wiederholen muss?
Verschiedene Untersuchungen haben immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass die Grundlagen der vier basalen Kulturtechniken (Sprache/ Lesen/ Schreiben/ Rechnen) von Anfang an ein sicheres Fundament besitzen müssen. Insofern ist bei starken Fertigkeitsdefiziten eine Klassenwiederholung angezeigt, damit sich fehlende Basiskompetenzen mit jedem Schuljahr nicht weiter potenzieren. Doch es sollte am besten gar nicht erst durch eine zu frühe Einschulung zu einer Wiederholungsnotwendigkeit kommen!
Die Fragen von Ruth Korte beantwortete Prof. h.c. Dr. h.c. Armin Krenz, Wissenschaftsdozent für Elementarpädagogik und Entwicklungspsychologie und Autor des Buches „Ist mein Kind schulfähig? Ein Orientierungsbuch“ (Kösel).

Das Interview ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.