Family FIPS 6/25: Bibel-Kreativ-Tipp „Wer kann helfen?“

Hintergrund
Die Ausgabe 6/25 von Family FIPS greift die Geschichte vom barmherzigen Samariter auf, die Jesus erzählt. In dem Bibeltext aus Lukas 10, Vers 29 bis 37 geht es darum, wie Gottes Gebot der Liebe – gegenüber Gott und Menschen gelebt werden kann.
Ein Fremder kümmert sich um einen ausgeraubten und verletzten Händler in verlassener Gegend zwischen Jericho und Jerusalem. Er verbindet dessen Wunden, gibt ihm zu trinken, hilft ihm auf seinen Esel und läuft nebenher bis zu einem Gasthof, wo er für Unterkunft und Pflege bezahlt, um auf der Rückreise erneut nach ihm zu schauen.
Ich bin mir sicher, dass Gott auch euch und euren Kindern Menschen zur Seite stellt, die unerwartet helfen – und dass auch ihr zu genau solchen Überraschungs-Helfenden werden könnt.

Basteln:

Stecken-Esel
Der freundliche Fremde bringt den Verletzten auf einem Esel zur nächsten Herberge. So bastelt ihr einen Stecken-Esel:

Ihr braucht:
• Rohrverkleidung aus dem Baumarkt
• Band oder feste Schnur (als Zaumzeug und um den Kopf zu fixieren)
• Wasserfeste Stifte
• Klebestift
• Wackelaugen
• Fleece-Stoff oder Wolle (für die Mähne)
• Schere

Diese Schaumstoffstangen eignen sich nicht nur dazu, die Kanten im Haus kindersicher zu machen. Für den Eselskopf wird der obere Teil der Verkleidung umgebogen und festgebunden. Der Esel bekommt mit wasserfestem Stift noch Nüstern, Wackelaugen (die gut mit einem Klebestift halten) und eine Fleecemähne. Dann kann euer Kind auf dem Esel durchs Zimmer reiten, um die Geschichte zu erleben.
Und ja, auch Esel im Hilfseinsatz dürfen mal vorsichtig galoppieren, über Hindernisse springen, einen Parcours absolvieren und die unterschiedlichsten IAHHH-Laute von sich geben.

 

Esel-Fußspuren
Es soll ein bisschen ruhiger werden? Für die Strecke zwischen Jericho und Jersualem waren ungefähr 25 Kilometer Sand- und Geröllwüste zu bewältigen. Wie gut, dass der freundliche Helfer in der Bibelgeschichte seinen Esel dem Verletzten zur Verfügung gestellt hat, um selbst zu Fuß zu gehen. Mit dieser Kreativ-Idee wird deutlich, dass genau DU dich auf den Weg machen kannst, um anderen zu helfen und Gutes zu tun. Persönlich erlebbar wird es dadurch, dass wir dafür die Füße umranden und aus den Fußspuren Esels-Gesichter basteln.

Ihr braucht:
• Graues, kartoniertes Papier
• Weißes Papier
• Bleistift (zum Umranden)
• Filzstift (für Nüstern und Mähne)
• Schere
• Wackelaugen
• Klebestift
• Buntes Masking Tape (das Klebeband dient als Zaumzeug)
Für diese Bastelei werden Schuhe und Socken ausgezogen, sich barfuß auf das graue Papier gestellt und gegenseitig die Füße mit dem Bleistift umrandet. Nach dem Ausschneiden wird das ausgeschnittene „Eselgesicht“ auf das weiße Papier gelegt, um aus der Ferse eine Esel-Schnauze zu umranden und ebenfalls auzuschneiden.
Schnauze und Augen und Zaumzeug werden aufgeklebt und anschließend mit Filzstift die Nüstern und Mähne gemalt.

Spielen: Wettwickeln

Der freundliche Helfer in der Geschichte hat dem Verletzten die Wunden verbunden. Welche Vorräte an Pflastern und Verbandsmaterial stehen euch für mögliche Einsätze im Haus zu Verfügung?
Vielleicht ist die eine oder andere Mullbinde auch für dieses Spiel zu verwenden?
Ihr braucht:
• 1-2 Mullbinden oder andere Verbände (die nicht selbstklebend sind)

Hier wird gegeneinander gewickelt. Wer zuerst eine vorher ausgerollte Mullbinde wieder einsatzbereit hat gewinnt.
Und wenn nur ein einziger Verband zur Verfügung steht, werden Aufwickelzeiten gestoppt, verglichen und gefeiert.

Verbandsmaterial-Rätsel

Sucht im Haus Verbandsmaterial zusammen und bringt es zum Tisch. (Und nein, dazu gehören natürlich keine Medikamente!) Es wäre gut, wenn ihr je nach Alter der Kinder bis zu zehn Gegenstände zusammentragen könntet.

Ihr braucht:
• Verbands- und Pflastervorräte, Kompressen oder Kältekompresse (hier dürfen auch selbstklebende Verbände gebracht werden)
• Vielleicht ist auch eine Verbandsschere oder Pinzette dabei?
• Ein großes Tuch zum Verdecken

Die Verbands-Materialien werden auf den Tisch gelegt und benannt. Ihr könnt euch auch dazu austauschen, wofür sie eingesetzt werden oder das eine oder andere, ausprobieren. So prägt ihr euch möglichst viele Gegenstände ein. Nun wird das Tuch über die Sammlung gelegt und eine Person entfernt – für alle anderen unsichtbar – einen einzelnen Gegenstand. Wenn nun das Tuch entfernt wird, wird gerätselt, was hier fehlt. Wollt ihr gemeinsam überlegen? Oder es als spielerischen Wettkampf gestalten?

Ich wünsche euch, dass ihr mit euren Kindern immer wieder erlebt, dass Gott euch hilft und ihr selbst zu Unterstützung und Hilfe für andere werden könnt. Wir dürfen feiern, dass Gott uns täglich und überall begleitet, uns Menschen zur Seite stellt und auch wir helfen können.

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin. Sie schreibt, damit Kinder entdecken können: Ich bin wertvoll und werde gesehen. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen und das wird in ihren Kinderbüchern in verschiedenen christlichen Verlagen erlebbar. Die Bilder sind ihrem kreativen Familienbuch entnommen „Von Fröschen und Pharaonen und der wundervollen Erkenntnis, eine Plage zu sein.“

Bildschirmzeit

Woran kann man sich bei der Auswahl von Videos für dreijährige Kinder orientieren? Und dürfen jüngere Geschwister schon mitschauen? 

Wenn Dreijährige Medieninhalte entdecken, ist es sehr wichtig, sich über das Was? und Wie? Gedanken zu machen. Das Format muss den Bedürfnissen und der Auffassungsgabe der Kleinen angepasst sein. Dabei ist eine kurze Laufzeit der Videos wesentlich. Die Länge von fünf bis maximal 20 Minuten sollte nicht überschritten werden. Außerdem empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass die Videos eine langsame Schnittfolge und ein insgesamt behutsames, ruhiges Erzähltempo haben.
Aber nicht nur die richtige Videoauswahl ist wichtig, auch auf das Wie? kommt es an. Am meisten profitieren kleine Kinder davon, wenn sie die bewegten Bilder gemeinsam mit Bezugspersonen anschauen. Eltern können Dinge benennen, erklären oder beruhigen, wenn etwas zu aufregend wird. Ist das gemeinsame Schauen mal nicht möglich, sollten die Eltern zumindest in Hörweite sein.

Wenn das Ausschalten schwerfällt
Manchmal reagieren Kinder mit Wut oder Frust, wenn das Video zu Ende ist und das Gerät ausgeschalten wird. Das ist verständlich, die Kleinen müssen erst lernen, mit überwältigenden Gefühlen umzugehen. Weil sie das Gesehene so gefesselt hat, braucht es eine Phase, um wieder zurückzukommen. Manchen Kindern hilft es, im Anschluss zu kuscheln oder durch gemeinsames Malen, Spielen oder Toben auf andere Gedanken zu kommen. In anderen Fällen ist Geduld gefragt, bis sich der Ärger gelegt hat. Auf keinen Fall sollten dem Kind Vorwürfe gemacht werden oder aus dem Affekt heraus Verbote ausgesprochen werden. Wichtig ist es, selbst ruhig zu bleiben und zu erklären, warum nicht weitergeschaut werden darf.

Kurze Clips für jüngere Geschwister?
Generell gilt, dass Kinder erst ab etwa drei Jahren in der Lage sind, Geschichten auf dem Bildschirm zu folgen und sie zu verstehen. Jüngere Kinder können von den bewegten Bildern überfordert werden. Aus diesem Grund wird empfohlen, dass Kinder unter drei Jahren noch möglichst wenig Zeit vor dem Bildschirm verbringen sollten.
Wenn zweijährige Geschwister in Ausnahmefällen mitschauen, gibt es einiges zu beachten: Geeignet sind dann nur kurze Clips mit maximal fünf Minuten Länge. Statt der ganzen Folge einer Serie können in sich abgeschlossene Teile daraus gezeigt werden. Zum Beispiel die Clips mit Maus und Elefant aus „Die Sendung mit der Maus“ oder kurze Puppentrickgeschichten aus „Unser Sandmännchen“. Der Einstieg fällt leichter, wenn die bewegten Bilder von Stil und Optik an Bücher erinnern, die das Kind schon kennt; zum Beispiel „Die Raupe Nimmersatt“ oder „Bobo Siebenschläfer“. Eine ruhige Erzählstimme, die in sehr einfachen Sätzen das Gesehene kommentiert, ist für die Kleinsten besonders geeignet. Auch Geschichten, die ganz ohne Sprache auskommen, haben ihren Reiz.
Übrigens: Kinder brauchen nicht viel Auswahl, sie lieben Wiederholungen. So können sie Bekanntes und Vertrautes (wieder-)entdecken, das Gesehene besser nachvollziehen und verarbeiten. Eine Sammlung empfehlenswerter Inhalte und weitere Tipps zum Medienstart finden Eltern auf der Website von FLIMMO.

Michael Gurt
ist verantwortlicher Redakteur und Projektleiter von FLIMMO, dem Elternratgeber zu TV, Streaming, Social Media und Kino. FLIMMO ist ein Projekt des Vereins Programmberatung für Eltern e.V., mit der Durchführung ist das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis betraut.

Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.