Family FIPS 6/24: Bibel-Kreativ-Tipp: Wunderbar gemacht!

Hintergrund
In der Ausgabe 6/24 von Family FIPS geht es um die Schönheit der Schöpfung und um Gott, der als Schöpfer alles, was uns umgibt, aufeinander abgestimmt hat.
Die biblische Grundlage zu diesem Heft findet sich in Psalm 104. Es geht um den Schöpfungsprozess, wie er auch in 1. Mose 1 und 2 beschrieben wird. Diese biblische Geschichte versichert Kleinen und Großen: Gott ist es, von dem du erdacht, geschaffen, geliebt und gehalten bist!

Zum Bewegen: Hüpfende Schöpfung
Sie brauchen:
• Kreide
• eine Übersicht der Schöpfungstage
1. Tag: Licht mit Tag und Nacht (1. Mose 1,3-5)
2. Tag: Himmel mit Wolken (1. Mose 1,6-8)
3. Tag: Meer und trockenes Land mit Pflanzen (1. Mose 1,9-13)
4. Tag: Sonne, Mond und Sterne (1. Mose 1,14-19)
5. Tag: Tiere im Wasser und in der Luft (1. Mose 1,20-23)
6. Tag: Landtiere und Menschen (1. Mose 1,24-31)
7. Tag: Ruhetag (1. Mose 2,1-3)
• Hüpf-Laune

Wir erfinden unser eigenes Schöpfungshüpfspiel. Jeder Tag wird mit einem Feld versehen.  Für den zweiten Tag muss dann zweimal gehüpft werden, für den dritten dreimal … na, Sie verstehen schon … und vergessen Sie das Mithüpfen nicht!

Zum Spielen: Schöpfungs-Würfelspiel
Gott hat an sechs Tagen die Welt geschaffen und am siebten Tag noch einen Ruhetag zur Begegnung mit ihm, zum Staunen und Feiern geschenkt. Bilder oder Farben für die ersten sechs Tage werden auf sechs Tortenstücken eines Kreises gemalt und ausgeschnitten. Jedes Kreissegment wird mit der Zahl (in Form von Punkten, wie die Augen des Würfels) für den entsprechenden Tages versehen.

Sie brauchen:
• Papier, aus dem Sie einen Kreis ausschneiden oder Pappteller (pro Mitspielenden einen Kreis)
• Schere
• Stifte oder Bilderschnipsel, die für die Schöpfungscollagen passen könnten
• Klebestifte, falls sie lieber kleben als malen
• einen Würfel

Die sechs einzelnen Kreisteile werden vor jeden Mitspielenden gelegt. Nun wird gewürfelt. Wer schafft es als am schnellsten, den Schöpfungskreis zusammen zu puzzeln? Denn dann wird Pause gemacht und gefeiert.

 

Zum Basteln: Spiegelfliesen verzieren
Ich bewundere, wie kleine Kinder begeistert ihr Spiegelbild küssen. Diese Begeisterung muss Gott ihnen mit auf den Weg gegeben haben. Ich hoffe, sie hält an. Die Spiegelfliese soll ihren Teil dazu beitragen, zu der Gewissheit: „Du bist sehr gut geschaffen!“

Sie brauchen:
• Spiegelfliesen z. B. aus dem Bastel- oder Baumarkt oder einem Einrichtungsdiscounter (am besten aus Acryl, damit sie nicht splittern können)
• Klebestift
• feste Pappe
• Schere
• bunte Klebebänder und andere Verzierung wie Glitzersteinchen oder Moosgummi

Die Spiegelfliesen werden auf die Pappe geklebt. Anschließend wird die Fliese so ausgeschnitten, dass ein breiter Rand entsteht. Dieser Rahmen kann jetzt verziert werden. Wo bekommt der „Ich bin sehr gut geschaffen“-Spiegel einen schönen Platz? Er kann jeden Tag daran erinnern, dass Gott auch Ihnen und Ihrem Kind zuspricht: Du bist mir wichtig und ich habe dich sehr gut geschaffen.

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin für bunte Geschichten mit rotem Faden. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen, wie sie das auch in ihren Kinderbüchern in verschiedenen christlichen Verlagen lebt.

Mamas Wut

Es kommt immer mal wieder vor, dass Mütter ihrem Kind gegenüber laut werden und wütend reagieren. Hinterher tut es ihnen leid und sie schämen sich dafür. Wie können Mütter besser mit ihrer Wut umgehen?

Wut, so heißt es, sei ein schlechter Ratgeber – aber stimmt das wirklich? Gefühle wie Wut liefern wichtige Informationen über unsere Bedürfnisse und sind auch ein wesentlicher Bestandteil unserer Kommunikation. Sie äußern sich in unserer Mimik, Gestik, in unseren Worten und Handlungen. Auf all diesen „Kanälen“ werden Signale an unser Gegenüber gesendet und verraten, was gerade mit uns los ist. Dabei gibt es keine falschen Gefühle. Sie sind erst einmal einfach da und zu respektieren – was nicht meint, direkt nach ihnen zu handeln. Wer sich selbst mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen ernst nimmt, hat die Chance, Unangenehmes nicht wiederholen zu müssen und in den Rollen als Mama oder Papa weiter zu wachsen.

Wut heißt Grenzen spüren
Was also tun, wenn die Wut im Kontakt mit unseren Kindern aufkommt? Wenn Sie in der Situation sind, hilft es immer, einen Schritt zurückzugehen, tief durchzuatmen, innezuhalten, eine andere Person zu bitten, kurz zu übernehmen, um sich einmal zu sammeln. Erklären Sie Ihrem Kind, was mit Ihnen los ist: „Ich merke, dass mich die Situation gerade wütend macht.“ Mit erklärenden Worten kann das Kind ein Gefühl verstehen lernen. Gleichzeitig bekommt es die wertvolle Information, dass dieses Gefühl zum anderen gehört, denn Kinder lernen erst schrittweise das Außen von sich selbst zu trennen. Durch ehrliche Erklärungen erfährt Ihr Kind, dass die Situation nicht bedeutet, selbst falsch zu sein – so wie es beim Schimpfen schnell passiert – sondern, dass Sie als Mutter gerade an eine persönliche Grenze kommen. Persönliche Grenzen zu bewahren, heißt für Kinder, Halt in der Bindung zu erfahren. Es sichert, dass Eltern langfristig da sein können und dabei selbst gesund bleiben. Persönliche Grenzen häufig zu missachten, führt hingegen dazu, dass sich Belastungen und Gefühle wie Wut anstauen.

Gefühle hinter den Gefühlen
Nehmen Sie sich nach der Situation Zeit, um zu verstehen, was passiert ist, und um daraus lernen zu können. Welches Gefühl war das genau? Wirklich ein Gefühl von Wut oder eher Frustration, Kränkung oder Empörung? Und steckt hinter diesem vordergründigen Gefühl womöglich ein ganz anderes? Etwa Traurigkeit, Erschöpfung, Schuld, Angst oder Fürsorge? Welcher Not sind Sie in der Situation begegnet? Um welche Bedürfnisse ging es auf beiden Seiten? Was fehlte? Wer kann helfen? Gibt es eigene negative Erfahrungen, die hier hineinspielen? Sich solche Fragen im Nachgang zu stellen, ist lohnenswert und ermöglicht, dass Eltern und Kinder schrittweise voneinander lernen.

Entschuldigung!
Nun sind Sie doch wieder laut gegenüber Ihrem Kind geworden? Eine Entschuldigung hilft immer. Eine sichere Bindung aufzubauen, heißt nicht, alles richtig zu machen, sondern vielmehr, dass Fehler und Vergebung möglich sind und man auch nach Differenzen wieder auf Augenhöhe zueinander finden kann.
Zum Schluss sei gesagt, dass Eltern von Kindern in der Autonomiephase (meist beginnend um das dritte Lebensjahr) in Bezug auf das Aushandeln unterschiedlicher Bedürfnisse besonders auf den Prüfstand gestellt sind. Das ist schwer und zugleich eine wunderbare Gelegenheit, Kindern zu zeigen, dass man immer wieder Fehler machen muss, um an etwas zu wachsen.

Mara Pelt ist Psychologin M.Sc., Psychologische Psychotherapeutin i.A., Systemische Beraterin und Familientherapeutin und lebt mit ihrer Familie in Hamburg. www.mara-pelt.com

Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.