Bibel-Kreativ-Tipp: Riesenüberraschung für David

Hintergrund
In der Ausgabe 4/23 von Family FIPS erlebt der Hirtenjunge David, wie Gott ihm durch den Propheten Samuel ein Versprechen zusagt: David soll der neue König von Israel werden.
Der ungehorsame König Saul soll abgelöst werden. Selbst der Prophet ist davon überrascht und vermutet zunächst einen der sieben großen Brüder von David als die Auserwählten.
David muss erst von den Schafsweiden geholt werden, um dann mit Öl zum künftigen König gesalbt zu werden. Warum Gott ihn ausgewählt hat? Er kennt den Hirtenjungen David. Er weiß, dass der es zum Schutz der Schafe seines Vaters auch mit Löwen und Bären aufgenommen hat. Und stets hat er sich dabei auf Gottes Kraft verlassen. Damit hat David als Hirte das Herz eines Königs gezeigt. Gott hat David zwischen den Schafen gestärkt und der darf sich auch in seiner neuen Aufgabe auf seine Hilfe verlassen.

Schaf-Laternen basteln
David erzählt davon, wie er die Schafe hütete, als ein Löwe und ein Bär kamen, und wie Gott ihn in diesen Situationen bewahrt hat. So ein Hirtenleben kann ganz schön unheimlich sein! Und uns heute geht es da nicht anders. Die Herausforderungen mögen anders daherkommen, aber es ist doch gut, wenn wir dann ein kleines Licht in dunklen Momenten haben, dass uns daran erinnert: Wir sind nicht alleine!

Katrin Grieco

Sie brauchen:

• kartoniertes Papier
• Butterbrotpapier, Watte

• Klebestift und Klebeband
• einen schwarzen Stift
• eine Schere
• ein künstliches Teelicht

 

So geht’s: Für die Schafs-Laterne wird der Schafumriss von Körper und Kopf separat zugeschnitten. Anstelle von Beinen wird ein breiter Streifen des kartonierten Papiers als Boden mit ausgeschnitten, der umgeknickt wird und so dem Schaf einen Stand ermöglicht.
Mit Ihrer Hilfe wird die Innenfläche aus dem Bauch ausgeschnitten und von den Kindern Butterbrotpapier dahinter geklebt. Nun können Kopf und Bauch mit Watte beklebt und mit dem Stift bemalt werden.
Das Teelicht bringt die Laterne zum Leuchten und beruhigt auch trubelige Alltagsmomente.

Löwen- und Bärenhandpuppen basteln
Wie könnte es ausgesehen haben, als David mit Bären und Löwen zu kämpfen hatte? Dazu können Sie aus braunen Papiertüten und Moosgummi Handpuppen basteln.

Katrin Grieco

Sie brauchen:
• zwei braune Papiertüten
• Moosgummi in Braun und Gelb (oder kartoniertes Papier)
• einen schwarzen Stift
• eine Schere
• einen Klebestift
• Wackelaugen nach Belieben

 

So geht’s: Für die Tiere werden Arme, Ohren und Mähne aus dem Moosgummi (oder Papier) ausgeschnitten.
Beim Aufkleben darauf achten, dass die Tüten mit dem Boden nach oben auf dem Tisch liegen, sodass sich das „Maul“ der Tiere später auch öffnen lässt.
Und denken Sie daran, dass Moosgummi immer eine extra Portion Klebestift vertragen kann. Genau richtig also für kleine Hände.
Mit dem schwarzen Stift und möglicherweise Wackelaugen werden die Tüten lebendig. Ob Ihre Kinder die Geschichte nachspielen oder Bär und Löwe sich am Ende als freundlich erweisen?

Tier-Toasts genießen

Katrin Grieco

Zur Feier über die besiegten Löwen und Bären werden aus Toastbrot Gesichter geformt. Das Brot wird mit Nussmus oder Schokocreme bestrichen und mit Bananen und Schokodrops belegt. So ein Snack bietet die Gelegenheit, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen: „Was sind deine Löwen oder Bären, mit was musst du diese Woche ganz schön kämpfen oder was macht dir Angst? Wo würdest du dir wünschen, dass Gott dich stark macht?“ Mit neuem Mut können dann die Brote verputzt werden!

 

Ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern, dass Sie erleben, wie Gott Ihnen Kraft schenkt für all die kleinen und großen Herausforderungen im Alltag!

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin für bunte Geschichten mit rotem Faden. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen, wie in ihrem Buch „Von Fröschen und Pharaonen und der wundervollen Erkenntnis, eine Plage zu sein.“ (Saatkorn-Verlag).

 

 

Vorzeitig einschulen?

In Deutschland und Österreich ist es als Eltern möglich, sein Kind einschulen zu lassen, auch wenn es nach der Stichtagsregelung noch nicht eingeschult werden muss. In Deutschland spricht man hier von „Kann-Kindern“. Doch wie finden Eltern heraus, ob das Kind schulreif ist?

Zunächst eine kleine fachliche Anmerkung: Füher sprach man von „Schulreife“, heute werden die Begriffe „Schulfähigkeit“ beziehungsweise „Schulbereitschaft“ benutzt, weil einerseits der Teilbegriff „Reife“ die Vorstellung provoziert, mit zunehmendem Alter „reife“ jedes Kind körperlich und kognitiv heran. Andererseits wird Schulfähigkeit oder Schulbereitschaft seit Jahren sehr viel umfassender betrachtet.

Kann man denn sein Kind zu früh einschulen oder aber zu lange warten?
Eine vorhandene Schulfähigkeit oder Schulbereitschaft ergibt sich immer aus vier Kompetenzfeldern: einer emotionalen, motorischen, sozialen und kognitiven Schulfähigkeit. Zu ihr gehören vor allem seelische Stabilitäten, Belastbarkeit, eine größere Portion Selbstsicherheit, ein grundsätzlich vorhandenes Regelbewusstsein, Lerninteresse und Neugierde, ein Bündel an sozialen Verhaltensweisen sowie Entspannungsfähigkeiten, Ausdauer, Zuversicht und ein gewisses Maß an Konzentrationsfertigkeit. Da jedes Kind ein „Unikat“ ist, das sich von anderen Kindern – auch unabhängig vom Alter – individuell unterscheidet, ist die Stichtagregelung in Deutschland nur bedingt hilfreich. Zusammenfassend kann festgehalten werden:
> Nicht das Stichtagsalter ist entscheidend, sondern das Vorhandensein bestimmter Fertigkeiten!
> Britische, US-amerikanische und deutsche Studien weisen deutlich darauf hin, dass die Schulfähigkeit bei 6-jährigen Kindern deutlich stärker vorhanden ist als bei 5-jährigen Kindern.
> Vorzeitig eingeschulte Kinder wiederholen häufiger eine Klasse.
> Bei zu früh eingeschulten Kindern ziehen sich nicht selten Fertigkeitsmängel durch die folgenden Schuljahre.
> Wenn die Kita eine spannende, kommunikationsreiche und selbstständigkeitsfördernde, situationsorientierte Pädagogik mit handlungsaktiven Projekten anbietet, kann eine spätere Einschulung keine entwicklungshinderlichen Folgen hervorbringen.

Sollte ich mein Kann-Kind, wenn es noch ein Jahr länger in den Kindergarten geht, zusätzlich intellektuell fördern, zum Beispiel mit Musik- oder Sprachunterricht?
Es geht bei einem Aufbau der Schulfähigkeit – im Gegensatz zur landläufigen Meinung vieler Erwachsener – nicht primär um eine intellektuelle Förderung. Das ist eine immer wiederkehrende Fehlannahme und würde am vorhandenen Problem vorbeiführen. Vielmehr muss es darum gehen, mit Kindern Rollen-, Musik-, Theater-, Fantasie-, Bewegungsspiele zu erleben, alltagsorientierte Gespräche zu führen, Umfelderkundungen zu unternehmen sowie die Selbstständigkeit der Kinder auszubauen, das Selbstwertgefühl von Kindern zu stärken und ihre Neugierde auf Neues anzusprechen! Die Schulbereitschaft setzt sich in erster Linie aus den Fertigkeiten Lernmotivation, Lernbereitschaft und Lernfreude zusammen. Es geht also um Persönlichkeitsmerkmale und nicht um Lernergebnisse.

Wie sollen wir damit umgehen, wenn unser Kind das erste Schuljahr wiederholen muss?
Verschiedene Untersuchungen haben immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass die Grundlagen der vier basalen Kulturtechniken (Sprache/ Lesen/ Schreiben/ Rechnen) von Anfang an ein sicheres Fundament besitzen müssen. Insofern ist bei starken Fertigkeitsdefiziten eine Klassenwiederholung angezeigt, damit sich fehlende Basiskompetenzen mit jedem Schuljahr nicht weiter potenzieren. Doch es sollte am besten gar nicht erst durch eine zu frühe Einschulung zu einer Wiederholungsnotwendigkeit kommen!
Die Fragen von Ruth Korte beantwortete Prof. h.c. Dr. h.c. Armin Krenz, Wissenschaftsdozent für Elementarpädagogik und Entwicklungspsychologie und Autor des Buches „Ist mein Kind schulfähig? Ein Orientierungsbuch“ (Kösel).

Das Interview ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.

Krieg spielen?

Krieg ist aktuell ein großes Thema. Auch bei den Kleinen. Manche Kinder spielen schon im Kindergarten „Krieg“.  Es kommt sogar dazu, dass Kindergartengruppe (Ukraine) gegen eine andere Gruppe (Russland) kämpft.  Wie sollte man als Eltern damit umgehen, wenn die Kleinen sogar ‚Kriegsmann‘ werden und gegen Putin kämpfen möchten?

Dass Kinder sich in diesem Alter auch spielerisch miteinander messen und „kämpfen“ oder „Krieg“ spielen, ist erst einmal nicht ungewöhnlich. Zum einen ermöglichen ihnen solche Raufspielchen, die eigenen Kräfte und Grenzen zu entdecken und auch Erfahrungen mit den Kräften und Grenzen anderer Menschen zu machen. Zum anderen verleiht ihnen das Schlüpfen in eine Rolle, in der sie als Superheld oder Krieger mit Waffen oder besonderen Kräften auftreten können, ein Gefühl von Macht und Stärke, das ihnen im normalen Alltag oft verwehrt bleibt.

Kinder verarbeiten im Spiel
So ist auch der Wunsch „Kriegsmann“ zu werden, einzuordnen. Es geht Kindern nicht darum, wirklich einmal in den Krieg zu ziehen und Menschen zu töten, sondern der eigenen Hilflosigkeit, die Kinder in dieser Krise spüren, etwas entgegenzusetzen. Was man hier beobachten kann, ist Teil einer spielerischen Verarbeitung von Realität, die die Kinder gerade miterleben müssen.
Wir alle spüren ja im Moment ein Gefühl von Machtlosigkeit, wenn wir den Krieg in der Ukraine beobachten. Nur haben wir als Erwachsene andere Möglichkeiten, damit umzugehen. Kinder finden hier einen Ausweg über Spiel und magisches Denken. Da wird ein kriegsführender Diktator auf einmal besiegbar wie eine Gruppe anderer Vierjähriger, und ein kleiner „Kriegsmann“ kann kommen und ihn stoppen.

Die Bedürfnisse dahinter
Vor diesem Hintergrund ist das reine Verbot dieses Spiels auch nicht zielführend. Wenn Eltern oder das pädagogische Personal in der Kita trotzdem ein ungutes Gefühl bei diesem Spiel haben – was angesichts der Lage nachvollziehbar ist – ist es besser, die dahinterstehenden Bedürfnisse auf andere Art zu füllen: Zum einen sollte es Raum zum Toben, Raufen und Kämpfen geben, der von den Erwachsenen so gestaltet wird, dass sich die Kinder darin möglichst frei ausleben dürfen. Erwachsene und Kinder können sich gemeinsam Fantasiegestalten ausdenken, die dort aufeinandertreffen.
Zum anderen muss aber auch Raum da sein, mit dem Krieg in der Ukraine umzugehen: Hier geht es vor allen Dingen darum, den Blick der Kinder auf das zu lenken, was sie tun können, um zu helfen, und wo ihre tatkräftige Unterstützung wirklich nützlich sein kann. Es geht darum, der Machtlosigkeit Selbstwirksamkeit entgegenzusetzen.

Daniela Albert ist Erziehungswissenschaftlerin und Eltern- und Familienberaterin (familienberatung-albert.de). Sie lebt mit Ihrem Mann und Ihren drei Kindern in Kaufungen bei Kassel und bloggt unter www.eltern-familie.de

Der Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.

Bibel-Kreativ-Tipp: Abraham und Sarah erleben ein Wunder

Abraham und Sarah erleben ein Wunder: Hintergrund
In der Ausgabe 3/23 von Family FIPS erleben Abraham und Sarah, wie Gott seine Versprechen hält und Wunder tut. Abraham war Gottes Auftrag gefolgt, seine Zelte abzubauen und mit allem, was er hatte, in ein neues Land zu ziehen. In der Ferne bekommen sie Besuch von drei fremden Männern, die ihnen einen Sohn ankündigen.
Sarah kann es kaum glauben, aber tatsächlich freuen sich Abraham und Sarah in ihrem hohen Alter – nach Herausforderungen und auch nach allzu menschlichem Handeln – über einen Sohn. Beide erleben: Gott hält seine Zusagen und Versprechen.

Ich wünsche Ihnen ebenfalls diese Gewissheit, sich auf einen vertrauenswürdigen Gott verlassen zu können.

Abraham und Sarah begrüßen Gäste – Fladenbrote backen
Sarah backt Brot für die drei fremden Besucher. Hier kommt ein flottes Fladenbrotrezept, das ohne Hefe und Garzeit auskommt und in der Pfanne gebacken wird. Der Teig kann gut mit Kindern zubereitet und zu kleinen Kugeln portioniert werden.

Sie brauchen:
• 300 g Mehl
• 1 TL Salz
• 1250-300 ml Wasser
• 1 EL Olivenöl
• 1 Messerspitze Zucker
• eine Pfanne
• einen Teller mit saugfähigem Haushaltspapier

Wichtig ist, die kinderhandgroßen Fladen dünn auszurollen, damit sie richtig durchgebraten werden können. Bei mittlerer Hitze in Öl ausbacken und zum Abkühlen auf das Haushaltspapier legen. Gegessen wird vielleicht in einem Zelt oder einer Strandmuschel – auch im Wohnzimmer, wenn es draußen zu kalt ist.

 

Tatsächlich wird Sarahs Bauch dicker und dicker – Daumenkino basteln
Wie könnte es ausgesehen haben, als die Männer von Sarah und Abraham fortgegangen sind und tatsächlich Sarahs Bauch immer dicker und dicker wurde, bis Baby Isaak geboren wurde? Zu dieser Geschichte eignet sich das Basteln eines Daumenkinos.
Auf klein geschnittene Zettel werden die einzelnen Szenen gemalt, die sich von Zettel zu Zettel nur minimal verändern. Je mehr einzelne Zettel, desto lebendiger wirken die Bewegungen, wenn diese nun zusammengeheftet werden und im Schnelldurchlauf abgeblättert werden.

Sie brauchen:
• Papier
• Heftklammern und Tacker-Heftgerät
• Stifte

Freude über Gottes erfülltes Versprechen – Bilderrahmen verzieren

 

Welch eine Freude, als Gott seine Ankündigung wahr werden lässt und Sarah und Abraham einen Sohn bekommen und als Familie leben.
Passend zu dieser Geschichte können Bilderrahmen verziert werden, in denen ein Kinderbild oder Familienfoto liebevoll aufgehängt werden können.

 

Sie brauchen:
• Einen Bilderrahmen (denkbar auch, einen eigenen aus festem Karton auszuschneiden)
• Filzstifte
• Glitzerkleber oder kleine Glitzersteine und Streudekoration, Moosgummiaufkleber, Federn oder andere winzige Schätzchen und Klebestift

Ich wünsche Ihren Kindern und Ihnen die Gewissheit: Gott ist vertrauenswürdig! Er steht zu seinen guten Worten und Versprechen für uns Menschen.

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin für bunte Geschichten mit rotem Faden. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen, wie in ihren Kinderbüchern nachzulesen ist. Welche Bücher es von ihr gibt? Auf www.katringrieco.de ist eine Übersicht zu sehen.

 

 

Kindergeburtstag im Winter

Kindergeburtstage sind für die meisten Eltern eine Herausforderung. Man weiß ja nie so genau, wie die Gruppe funktioniert, ob alle Spaß haben und ob keiner zu kurz kommt. Wenn der Geburtstag auch noch in den Winter fällt, kommt die Sorge dazu, dass die Kinder bei nass-kaltem Wetter im Zimmer hocken müssen. Aber: nur Mut! Auch zwischen November und Februar lassen sich tolle Feste feiern, ohne dass man gleich den Indoor-Spielplatz oder ein teures Event buchen muss. Hier sind einige Ideen:

Strand-Party
Warum nicht einfach den Winter ignorieren und die Kleinen zur Strand-Party einladen? Die Gäste kommen in Sommerkleidung mit Sonnenhut und Sonnenbrille. Beim Picknick auf einem großen Strandhandtuch und mit sommerlichen „Cocktails“ erzählen alle von ihrem letzten Sommerurlaub. Gespielt wird zum Beispiel ein Angelspiel, bei einer Hausrallye werden Sandförmchen gesucht, mit Salzteig werden Muscheln und Fische geknetet oder es wird mit Flüssigkleber und Sand ein Bild kreiert. Für den Bewegungsdrang gibt es eine kleine Disko mit Sommerhits.

Geschichten-Zeit
Die Party unter ein (Buch-)Motto zu stellen, gibt dem Tag einen guten Rahmen und birgt viele Möglichkeiten. Zum Beispiel könnten sich die Mädchen alle als „Conni“ verkleiden, und das Buch „Conni backt Pizza“ wird vorgelesen. Anschließend dürfen die Kleinen wie Conni Pizza backen: Jedes Kind kreiert seine eigene Lieblingspizza. Nach dem Essen gibt es einen Conni-(Stopp)-Tanz und klassische Spiele wie Topfschlagen, bei denen jedes Kind das Pixi-Buch mit der Geschichte erspielen kann.
Wenn es die Gruppenkonstellation erlaubt, sind Geschichten-Partys auch toll, wenn die Kinder erst zum Abendessen kommen. Zuerst wird ein kleines Buffet aufgestellt, dann bauen sich alle ein gemütliches Lager aus Decken, Kissen und Kuscheltieren. Eingekuschelt hören die Kleinen Geschichten aus ihrem Lieblingsbuch, das sie mitgebracht haben, einen Podcast oder ihre Lieblingshörspiele. Zwischendurch können sie sich am (Knabbereien-)Buffet bedienen. Erst am späten Abend endet die Kuschel-Party. Für Vierjährige ist allein das lange Aufbleiben ein Abenteuer!

Laternen-Fest
Warum läuft man eigentlich nur zu St. Martin Laterne? Auch sonst, wenn es früh dunkel ist, macht das Spaß! Im Internet findet man zahlreiche Anleitungen für kleine Laternen, Lampions, Stablichter … Die Kinder haben nach dem Kuchenessen Zeit, eine schöne Laterne zu basteln. Anschließend geht‘s nach draußen. Bei einem kleinen Spaziergang können die Kinder spielen: Wer sieht zuerst …? (Einen Schornstein, einen Vogel, einen Briefkasten, einen VW, einen Tannenzapfen …). Oder: Wer hört zuerst …? (Hupen, Vogelgezwitscher, Musik, Motorengeräusche …). Nach der Spazierrunde gibt es ein warmes Getränk zum Aufwärmen, es ist Zeit für weitere Spiele im Zimmer und für das Abendessen.

Der Erfolg eines Geburtstages hängt nicht vom Wetter ab. Und auch nicht davon, dass die Party möglichst kostspielig ist. Viele Kinder genießen es einfach, entspannt mit ihren Freunden zusammenzusein. Da darf es auch unverplante Zeiten für freies Spiel geben oder um die mitgebrachten Geschenke zu testen. Die einfachen, klassische Geburtstagsspiele sind für viele Kinder neu und machen immer Spaß. Mit Bastelideen geht die Zeit schnell vorbei, und wenn es zwischendurch mal einen (Stopp-)Tanz oder ein Bewegungsspiel gibt, ist auch der Bewegungsdrang gestillt.

Katrin Leppert ist Redakteurin der Kindermagazine Family FIPS und KLÄX und Mutter von vier Kindern.

Der Artikel ist zuerst in der Zeitschrift family erschienen. 

 

Bibel-Kreativ-Tipp: Abraham und das große Versprechen

Abraham und das große Versprechen: Hintergrund
In der Ausgabe 2/23 von Family FIPS geht es um ein besonderes Versprechen: Abraham erhält von Gott den Auftrag, seine Zelte abzubauen und mit allem, was er hat, in ein Land zu ziehen, das Gott ihm zeigen wird. Obwohl Abraham und seine Frau Sarah schon alt sind und kinderlos geblieben sind, verspricht Gott Abraham, dass er an diesem Ort Nachkommen haben soll. So viele wie Sterne im Himmel und Sand auf der Erde. Gott hat Großes mit Abraham vor.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie darüber staunen können, wie zuverlässig Gott seine Versprechen hält.

Abraham und Sarah packen: Kameltaschen-Spiel
Was könnten Abraham und Sarah alles gepackt haben, um Gottes Aufforderung zu folgen und loszuziehen? Dazu können Sie reihum spielen: „Ich packe meine Kameltasche und nehme mit …“. Jeder denkt sich einen neuen Gegenstand aus und wiederholt noch die vorigen in der entsprechenden Reihenfolge, bis wirklich so viel eingepackt ist, dass Sie sich gar nicht mehr an alles erinnern können. (Und ja, natürlich wollen wir fröhliche Momente genießen und können auch gegenseitig beim Taschepacken unterstützen!)

Abraham zieht los: Zelte basteln
Abraham und Sarah reisen mit ihren Zelten umher, auf dem Weg, den Gott ihnen zeigen wird. Aus Papptellern entstehen Zelte von den beiden, aber auch von ihren Viehhirten und Verwandten, die mitgezogen sind. Ein Pappteller wird dem Radius folgend bis zur Mitte eingeschnitten. Auf der gegenüberliegenden Seite wird die Tür ausgeschnitten. Der Teller wird bunt verziert, anschließend wird das Teller-Zelt aufgerichtet und mit ein bis zwei Tackernadeln fixiert.

Katrin Grieco

 

Sie brauchen:
– Pappteller
– Schere
– Filzstifte
– Tacker

 

 

 

Abraham und Sarah staunen über das Versprechen: Stempel für Sandsterne
Nachdem Abraham und Sarah bereit sind, in eine unbekannte Zukunft zu ziehen, gibt Gott ihnen ein Versprechen, das erneut jede Menge Vertrauen benötigt. Die Vorstellung, so viele Nachkommen zu bekommen wie Sterne am Himmel und Sand auf der Erde, obwohl beide bislang keine Kinder bekommen konnten, wird mit Sicherheit für Staunen gesorgt haben.
Sterne werden für diese Bastelidee aus fester Pappe ausgeschnitten und mit einem Griff aus Korken oder Holzklötzchen beklebt. So entstehen Sternstempel. Die Sternflächen werden mit Tapetenkleister oder Kleber bestrichen, der dann auf Leinwände oder großen Karton gestempelt wird. Bevor der Kleber trocknen kann, werden die Klebe-Sterne mit buntem Sand bestreut. Nach einer kurzen Trockenzeit kann der überschüssige Sand durch das Aufrichten der Leinwand oder des Kartons abgeklopft werden.

Sie brauchen:
– feste Pappe
– Schere
– Korken oder Holzklötzchen
– Tapetenkleister oder Kleber
– Leinwand oder großer Kartonzuschnitt
– bunten Sand

 

 

Ich wünsche Ihren Kindern und Ihnen die Gewissheit: Gott begleitet auch Sie auf unbekannten Wegen! Er steht zu seinen guten Worten und Versprechen für uns Menschen.

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin für bunte Geschichten mit rotem Faden. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen, wie in ihrem Buch „Von Fröschen und Pharaonen und der wundervollen Erkenntnis, eine Plage zu sein.“ (Saatkorn-Verlag).

 

 

Ab in den Kindergarten – aber welchen?

„Generell sollte die Suche nach einem Kitaplatz so früh wie möglich beginnen“, rät Nadine Jung vom Landkreis Gießen mit Blick auf die Wartelisten, die in manchen Städten und Regionen sehr lang sein können. Einen Überblick über die jeweilige Platzsituation kann die Gemeinde- und Stadtverwaltung im Wohnort geben, die gleichzeitig auch Träger vieler Kitas ist.

Dort oder auf der Homepage der Kitas sind erste Informationen zu pädagogischen Ansätzen, Räumlichkeiten, Gruppengrößen und Konzeptionen zu finden. So können sich Eltern einen ersten Eindruck verschaffen und entscheiden, was zu den persönlichen Vorstellungen passt. Dies ist individuell verschieden und variiert von der örtlichen Distanz über den Betreuungsschlüssel, also wie viele Erzieherinnen im Kindergarten wie viele Kinder betreuen, bis hin zum Betreuungskonzept, das in der Einrichtung angewandt wird.

Offen, teiloffen und geschlossen?

Die Konzepte in den Kindergärten variieren zwischen offen, teiloffen und geschlossen. In einer geschlossenen Gruppenarbeit wird ein Kind einer Gruppe mit festen Erzieherinnen zugeteilt. In dieser halten sich die Kinder während des gesamten Kindergartentages auf. Nur am Rande, beim gemeinsamen Spiel auf dem Kindergartenspielplatz oder bei Festen, gibt es Kontakt zu den Kindern der anderen Gruppen.

Beim teiloffenen Konzept sind die Kinder nur am Tagesbeginn und -ende in ihrer Stammgruppe. Nach einem gemeinsamen Start werden die anderen Gruppen für die Kinder geöffnet und sind für alle Kinder frei zugänglich. Ganz auf Gruppen verzichtet wird in Kindergärten mit offenem Konzept. Die Räume, die den Kindern zur Verfügung stehen, sind themenorientiert. Es gibt zum Beispiel einen Kreativraum, einen Bewegungsraum oder Rückzugs- und Ruheraum. Die Kinder können frei wählen, mit wem sie wann welchen Aktivitäten nachgehen möchten.

Menschenbilder sind verschieden

In Deutschland wird ein Drittel aller Kindergärten von den Städten und Kreisen getragen. Der größte Teil der Einrichtungen wird von freien Trägern wie Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Vereinen oder Elterninitiativen geleitet. In der Schweiz sind rund 90 Prozent aller Kitas als Verein, GmbH, Stiftung oder Betriebskita privat organisiert und werden zu durchschnittlich zwei Dritteln durch Elternbeiträge finanziert. Dadurch sind die Betreuungskosten deutlich höher als in Deutschland.

In Deutschland wie in der Schweiz prägt der jeweilige Träger das der Einrichtung zugrunde liegende Menschenbild und kann humanistischer, christlicher, anthroposophischer oder anderer Natur sein. Das christliche Menschenbild wird vor allem in Kindergärten gelebt, die in kirchlicher Trägerschaft sind. Es gibt evangelische und katholische, aber auch freie Bekenntniskindergärten, die sich etwa im Verband Evangelischer Bekenntnisschulen und Kitas (VEBS) zusammengeschlossen haben. Christlichen Kindergärten gemein ist, dass die Kinder entsprechend dem christlichen Weltbild erzogen werden. Nächstenliebe und die Gebote Gottes sowie seine Liebe zu den Menschen stehen im Fokus. Wie diese Werte konkret im Kita-Alltag gelebt werden und welche Rolle christliche Elemente spielen, kann im Gespräch mit der Leitung oder direkt mit den Erzieherinnen geklärt werden.

Ruth Korte ist zweifache Mutter aus Gießen, arbeitet als freie Redakteurin bei Family und hat in ihrem früheren Leben Erzieherin gelernt.

Dieser Artikel ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.

 

 

Bibel-Kreativ-Tipp: Ein Stern weist den Weg

Family-FIPS-Bibelgeschichte: Ein klitzekleiner König: Hintergrund

In der Ausgabe 1/23 von Family FIPS geht es um die besondere Nacht, in der Jesus geboren wird. Ich wünsche Ihnen die Gewissheit, dass diese gute Botschaft, die von den Hirten als Erstes und von den Sterndeutern in der Fremde gehört wurde, auch Ihnen gilt! Gottes Sohn ist als Kind für uns auf die Erde gekommen. Vielleicht möchten Sie auch diesem Stern folgen, um zu sehen, was er für Sie bedeuten könnte? Ich bin mir sicher, dass Gott Sie auf Ihrem Weg begleiten möchte.

 

Die Sterndeuter machten sich auf den Weg: Kameltasche

Die Sterndeuter machten sich mit Geschenken auf zum Jesuskind. Mit dieser Kameltasche begeben Sie sich zwar nicht auf lange Reisen, aber möchten Sie darin vielleicht ein kleines, feines Weihnachtsgeschenk verpacken?

Katrin Grieco

Für die Runde Variante werden zwei Pappteller an einer Rundung abgeschnitten, so dass etwas mehr als ein Halbkreis übrigbleibt. Eckige Pappteller müssen gar nicht zerschnitten werden.

Die beiden Teller werden mitsamt des Pfeifenreinigers, der als Henkel dient, aneinander geheftet. Mit Wasserfarben, buntem Klebeband, Stempeln oder deckenden Stiften werden die Taschen bunt verziert.

Sie brauchen:

–           Pappteller

–           Schere

–           buntes Klebeband, Wasserfarben, Stempel oder Filzstifte

–           Pfeifenreiniger

–           Tacker

 

 

 

Die Sterndeuter folgten dem Stern: Kreide-Spuren

Vielleicht wollen Sie in der Vorweihnachtszeit etwas Bewegung in die Familie bringen oder Sie suchen am Weihnachtstag noch einen Grund, die Kinder aus dem Haus zu bekommen?

Dann bereiten Sie doch eine Sternensuche durch die Nachbarschaft vor. Mit Straßenkreide wird der Weg markiert und gemeinsam können Sie dem Stern folgen – so, wie die Weisen es getan haben. Vielleicht mag auch eine Person aus der Familie mit etwas Vorsprung vorgehen und die anderen folgen?

 

Der Stern erleuchtete den Weg: Holz-Sterne 

Für die Holz-Sterne aus Wäscheklammern werden im ersten Schritt die Metallklammern vom Holz getrennt. Dafür werden die Holzklammern in sich verdreht. Bitte hier auf ein Verletzungsrisiko bei Kinderhänden achten und helfen!

Für Variante 1 werden fünfmal zwei Einzelklammern mit dem Rücken zueinander geklebt. Das ist mit einer großen Portion Klebestift möglich oder für Ungeduldige mit Erwachsenenhänden mit Heißkleber.

Katrin Grieco

Auf einer Bastelunterlage kann der Stern trocknen und währenddessen Variante 2 geklebt werden. Dabei werden die oberen Enden der Klammern aneinandergeklebt. Damit die fünf Klammerpaare auch als Stern halten, werden fünf Pappstreifen zugeschnitten und an die Verbindungen der Zacken geklebt.

In der Zwischenzeit können Holzperlen auf Geschenkband gefädelt werden. Als Aufhänger der Kette kann eine der Metallklammern dienen.

Wenn die Sterne trocken sind, können sie mit weiteren Holzperlen, kleinen Aufklebern oder Filzstiften verziert und mit der Perlenkette aufgehängt werden.

 

Sie brauchen:

–           Holz-Wäscheklammern (fünf pro Stern)

–           Geschenkband und Schere

–           Holzperlen zum Verzieren, kleine Aufkleber oder Filzstifte

–           Pappe

–           Klebestifte, Holzleim oder noch besser: Heißkleber

–           Bastelunterlage

 

Ich wünsche Ihren Kindern und Ihnen in der Adventszeit die Gewissheit: Gott hat auch für Sie ein besonderes Geschenk auf diese Welt gesandt. Und auf dem Weg zu Jesus sind wir miteinander unterwegs und Gott möchte uns den Weg heller machen.

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin für bunte Geschichten mit rotem Faden. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen, wie in ihrem Buch „Von Fröschen und Pharaonen und der wundervollen Erkenntnis, eine Plage zu sein.“  (Saatkorn-Verlag).

 

Katrin Grieco

 

Bibel-Kreativ-Tipp: Zachäus und der besondere Gast

Zachäus trifft Jesus
In der Ausgabe 6/22 von Family FIPS geht es um die Geschichte des Zöllners Zachäus, der hört, dass Jesus in seine Stadt kommen wird. Durch seine Arbeit und seine Betrügereien wird er von den anderen Einwohnern abgelehnt und auch nicht durchgelassen, um Jesus zu sehen.
Zachäus ist klein und klettert also auf einen Baum am Straßenrand, um dort einen Beobachtungsposten zu beziehen. Als Jesus die Straße entlangkommt, bleibt er genau vor diesem Baum stehen, bittet Zachäus, herunterzuklettern und kündigt an, dass er bei ihm essen möchte. In der Bibel steht, dass Zachäus ihn mit Freuden aufnimmt. Aus dieser ungewöhnlichen Begegnung entsteht eine Beziehung und Freundschaft, die Zachäus verändert: Er kündigt an, das ergaunerte Geld zurückzuzahlen und seinen halben Besitz den Armen zu geben.
Ich mag die Vorstellung, dass Gott auch immer wieder Zeit mit Ihnen und Ihren Kindern verbringen möchte. Ich wünsche Ihnen Offenheit für die Spontanbesuche Gottes in Ihrem Leben!

Festessen bei Zachäus: Einladungskarten
Die Geschichte, wie Zachäus von Jesus angesprochen wurde, erzählte ich von der obersten Stufe einer Leiter. Die Kinder waren beeindruckt, als ich schnell herabkletterte, um Jesus in meinem Haus zu begrüßen, und natürlich wollten sie ebenfalls die Leiter hoch- und runterklettern!
Für Zachäus kamen die Aufforderung von Jesus und die gemeinsame Verabredung äußerst überraschend. Vielleicht haben Sie Spaß daran, mit den Kindern Überraschungs-Einladungskarten zu basteln und zu einem spontanen Abendessen einzuladen? Wer in Ihrem Umfeld könnte sich über solch ein Festessen freuen?

Zachäus auf dem Baum: Klettern
Erst kürzlich las ich in unserer Tageszeitung: „Kinder müssen öfter auf einen Baum klettern dürfen!“ In dem Artikel war vom eigenen Selbstbild zu lesen und von der Eltern-Kind-Beziehung.
Diese Geschichte ist doch der perfekte Ausgangspunkt dafür. Und wenn Sie im Garten keinen geeigneten Kletterbaum haben, findet sich vielleicht einer auf den umliegenden Spielplätzen. Mir rutscht immer noch das Herz in die Hose, aber genau darum geht es ja bei diesem „klettern dürfen“! Selbst etwas zu wagen und zu erleben, dass einem auch andere etwas zutrauen.

Zachäus zahlt zurück: Spardosen
Ich bin mir sicher: Gottes Gegenwart macht großzügig. Wenn wir Freundlichkeit und Güte erleben, wollen auch wir etwas davon abgeben. Zachäus versprach, das ergaunerte Geld zurückzahlen und seinen halben Besitz den Armen zu geben. Es muss ja nicht direkt der halbe Besitz sein, aber passend dazu können Sie eigene Spardosen basteln. Vielleicht landen hier regelmäßig bestimmte Münzen, um sie später spenden zu können?
Alles was Sie brauchen sind:
• leere Erdnussdosen mit weichem Kunststoffdeckel
• Scheren
• Klebebänder, Glitzerklebestifte, Glitzersteinchen, buntes Papier und Klebestifte zum Verzieren.

Ich wünsche Ihren Kindern und Ihnen das Erleben: Gott sieht Sie und die Kinder mit Freundlichkeit und Güte an, und er möchte Zeit mit Ihnen verbringen!

Katrin Grieco ist Sozialpädagogin und Kinderbuchautorin für bunte Geschichten mit rotem Faden. Sie liebt es, biblische Geschichten für Kinder lebendig werden zu lassen, wie in ihrem Buch „Von Fröschen und Pharaonen und der wundervollen Erkenntnis, eine Plage zu sein“ (Saatkorn-Verlag).

Quality Time mit Kindern

Wenn eine Familie wächst, ist das älteste Kind zunächst einmal zu beglückwünschen! Es darf nun große Schwester oder großer Bruder sein. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie die einzelnen Beziehungen im Familiengeflecht gepflegt werden können. Wie kann man die Mutter-Tochter-, aber auch die Vater-Sohn-Beziehung besonders gestalten und stärken – besonders dann, wenn Geschwister dazukommen? Ist es überhaupt sinnvoll? Und welche Kraft, welches Potenzial oder welcher Sprengstoff liegen speziell in dieser Beziehung?

Potenzial und Sprengstoff
Tatsächlich räume ich persönlich der Pflege unterschiedlicher Familienbeziehungen einen deutlich höheren Stellenwert ein als der Pflege von Fliesenböden und Polstermöbeln. Sie haben sogar oberste Priorität und sind so verschieden wie einzigartig. Jede von ihnen birgt ein besonderes Potenzial, eine ganz eigene Kraft und je nach Lebenslage auch eine gehörige Portion Sprengstoff.
Dabei ist es für mich unerheblich, ob es sich um Mutter-Tochter-, Vater-Tochter-, Vater-Sohn- oder Mutter-Sohn-Konstellationen handelt. Jedes Kind möchte gesehen und wahrgenommen werden. Jede Mischung ist etwas ganz Besonderes und möchte in ihrer Exklusivität gepflegt und gewürdigt werden. Im wuseligen Alltag kann das schon einer Herkulesaufgabe gleichkommen. Manchmal bleiben für die Beziehungspflege nur ein paar Minuten am Abend auf der Bettkante, auf eine Bilderbuchlänge oder zwei, eine Runde Kuscheln, Hinhören und Gedankenaustauschen. Manchmal muss man sich die Zeit einfach nehmen und bewusst einplanen. Gemeinsame Interessen entdecken und pflegen, an denen die anderen nicht so viel Freude haben.

Zeit verschenken
Eine gute Idee und immer lohnend ist das Verschenken gemeinsamer Zeit. Ein Ausflug nur für uns beide, ein Nachmittag nur du und ich. Je mehr es gelingt, diese einzelnen, absolut exklusiven Beziehungsstränge zu pflegen, einander also nicht nur als Familienknäuel wahrzunehmen, desto besser kennen wir einander, entdecken wir Verbindendes und teilen wir Gemeinsamkeiten, die wir mit den anderen nicht haben. Auch die, die wir aufgrund unseres Geschlechtes haben. Die Interessen, die mich mit meinen Töchtern verbinden, sind andere als die, die ich mit meinen Söhnen teile. Über manche Dinge sprechen sie nur mit mir, vor allem jetzt, wo sie älter werden. Genauso, wie es spezielle Vater-Tochter-Themen und Gemeinsamkeiten gibt. Ich kann von meinen Töchtern lernen und sie von mir. Ebenso ergeht es mir mit meinen Söhnen.
Beziehungen jedweder Art sind keine statischen Gebilde. Sie verändern sich, bleiben formbar und im steten Wandel. Mal ist der Vater eine stärkere Bezugsgröße, mal die Mutter, manchmal besetzt eben jeder auch eine spezielle Position. Je nach Alter hat dies sicherlich auch etwas mit dem Geschlecht zu tun. Vor allem aber sind es absolut einzigartige Beziehungen zwischen zwei absolut einzigartigen Menschen.
Ja, ich finde durchaus, dass man als Mutter ein besonderes Augenmerk auf die Beziehung zur eigenen Tochter legen sollte. Genauso wie auf die Beziehungen zu den Söhnen.

Sandra Geissler lebt mit ihrer Familie in Nierstein und bloggt unter 7geisslein.wordpress.com. 

Dieser Text ist zuerst in der Zeitschrift Family erschienen.